Auf einem Flug von Hobart nach Sydney sagt eine ältere Frau ihren Mitpassagieren ungefragt und voller Überzeugung, in welchem Alter sie woran sterben werden. Strammer Einstieg! Auch literarisch hat schon die Exposition ihre Feinheiten. So wird die Todeslady dadurch charakteriseiert, wodurch sie sich in Sein, Tun oder Haben von der einem oder dem anderen Mitreisenden unterscheidet, womit gleich auch diese eingeführt sind. Was machen diese makabren Aussichten mit den Betroffenen? Ist alles vorbestimmt, regiert der Zufall oder gar der freie Wille? Der Roman begleitet einige Passagiere durch die nächsten Wochen. Die Empathie, mit der die Charaktere beschrieben werden, überträgt sich auf die Leserschaft - man kann gar nicht anders als mitzufühlen. Dazwischen kommt immer wieder die alte Dame zu Wort, die sich an ihren seltsamen Auftritt nicht wirklich erinnern kann. Mit feinem trockenem Humor breitet sie anekdotisch ihr Leben aus. Da finden sich auch mögliche Erklärungen für ihr Verhalten.
Treffen die Prophezeiungen denn ein? Das wird hier natürlich nicht verraten. Liane Moriarty hat für diese entscheidende Frage einen eleganten und souveränen Umgang gefunden. Runde Sache, großes Vergnügen!
Treffen die Prophezeiungen denn ein? Das wird hier natürlich nicht verraten. Liane Moriarty hat für diese entscheidende Frage einen eleganten und souveränen Umgang gefunden. Runde Sache, großes Vergnügen!