Todesursache! Lebenserwartung!

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allie-19 Avatar

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Es passiert auf einem ganz gewöhnlichem Flug nach Sydney als plötzlich eine ältere Dame von ihrem Platz aufsteht. Sie geht langsam von Platz zu Platz, zeigt nach und nach auf jeden einzelnen Passagier und sagt:
Ich erwarte Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 66.
Ich erwarte einen Arbeitsunfall mit 43.
Ich erwarte zu ertrinken mit 7.
So zeigt sie auf jeden Passagier und sagt jedem einzelnen seine Todesursache und seine Lebenserwartung voraus.

Wer ist diese Dame? Ist sie eine Hellseherin? Verrückt? Hat sie vielleicht wirklich eine Gabe? Was ist wenn sie Recht hat? Gibt es das Schicksal wirklich? Kann man das Schicksal verändern?

Eins ist sicher, nach diesem Flug ist es für keinen der Passagiere mehr so, wie es vorher war. Jeder hat nun seine Zukunft vor Augen und hardert damit. Jeder versucht auf seine ganz eigene Weise mit der Vorausssage umzugehen, die einen besser, die anderen schlechter.

Richtig brisant wird es als die ersten Prophezeihungen eintreffen und sich bewahrheiten. Zwei Frauen die auch auf dem Flug gewesen sind, treffen sich zufällig auf der Beerdigung einer anderen Person, die auch auf diesem Flug gewesen ist und beschließen zusammen nach der Dame zu suchen. Sie erstellen eine facebook Seite und versuchen alle Passagiere dieses Fluges zusammen zu bekommen.
Des weiteren gelangen die Geschehnisse dieses Fluges auch an die Presse und ganz schnell bekommt die Dame den Namen Death Lady.

Der Gedanke zu diesem Roman hat mir sehr gut gefallen, nur leider muss ich sagen, das mich die Umsetzung nicht überzeugen konnte. Bei der Bewertung schwankte ich zwischen drei und vier Sternen hin und her und habe mich letzendlich für drei Sterne entschieden, da ich vier Sterne nicht mit einem guten Gewissen vergeben kann.
Zeitweise zieht sich alles sehr in die Länge, zum Ende hin war ich auch ziemlich genervt, so sehr, das ich gar nicht mehr alles richtig aufnehmen konnte, weil ich eine Blockade hatte. Ich wollte nur noch fertig werden.
Vor allem mit der Erzählweise aus der Sicht von Cherry habe ich mich von Anfang bis Ende sehr schwer getan. Von Cherry werden direkt zu Beginn Dinge erzählt, die erst ganz zum Schluß nochmal aufgegriffen und erzählt werden. Bis dahin hatte ich jedoch die Zusammenhänge vom Anfang schon wieder vergessen. Cherry war für mich, bis zum Schluss nie richtig greifbar.
Dazu kommt, das so viele Charaktere in dieses Buch hinein gepackt worden sind, das ich selbst nach über vierhundert Seiten noch immer kurz zu Anfang der Kapitel überlegen musste wer das nochmal war.

Die Kapitel werden abwechslend von den jeweiligen Passagieren und von Cherrys Leben selbst erzählt.

Gut gefallen haben mir die jeweiligen Passagiere die sich mit ihrer jeweiligen Prophezeihung auseinander gesetzt haben. Die Gedankengänge, das Handeln der ein oder anderen Person. Das war wirklich interessant und hat sehr zum Nachdenken über das eigene Leben angeregt und darüber wie man selbst sich verhalten würde wenn man ein festgesetztes Sterbedatum vor Augen hätte. Was man vielleicht ändern würde und warum man Dinge nicht "einfach" ändert mit denen man unzufrieden ist.

Wirklich sehr bedauernswert das die Autorin hier nicht noch mehr auf diese Dinge eingegangen ist und ihr Potential anderweitig "verschwendet" hat.

Mein Fazit
Ein guter Roman wenn man sich mit der eignenen Sterblichkeit und dem eigenen Leben ein wenig auseinadersetzen möchte, allerdings mit einigen Längen und einer unbefriedigenden Erzählweise was Cherry betrifft.
Leseempfehlung ja oder nein?
Puh, schwierig, da habe ich nicht wirklich eine Tendenz.
Am besten die Leseprobe lesen und dann entscheiden.