Unausweichliches Schicksal oder selbsterfüllende Prophezeiung

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elendra Avatar

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Diese Frage stellt sich dem Leser, wenn er „Vorsehung“ von Liane Moriarty in die Hand nimmt.
Eine scheinbar ganz normale ältere Dame läuft durch ein Flugzeug und sagt allen Passagieren ihr Todesalter und die Todesart voraus.
Fortan ist das Leben dieser Leute davon beeinflusst – egal ob sie daran glauben oder nicht. Kann es wirklich sein, dass jemand diese Dinge weiß? Oder sorgt die „Todesdame“ dafür, dass sich die Menschen genau so verhalten, dass sie ihr Ableben auf diese Weise quasi heraufbeschwören?

Die Idee ist spannend, allerdings braucht das Buch eine ganze Weile, bis es an Fahrt aufnimmt. Der Leser begleitet verschiedene Menschen aus diesem Flugzeug in ihrem Leben „danach“. Diese schnellen Wechsel erschweren es, eine richtige Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Mit der Zeit wiederholen sich die Handlungsorte und man kann der Geschichte besser folgen. Man lernt auch die Dame immer besser kennen.

Auf wundersame Weise laufen die Handlungsstränge zum Schluss alle zusammen und ergeben ein positives Schlussbild.
Nach anfänglichen Hängern habe ich mich gegen Ende gut unterhalten gefühlt.