Zu weichgespült

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Cherrys Mutters war Wahrsagerin, doch Cherry hat ihre Gabe nicht geerbt - oder doch? Als sie eines Tages im Flugzeug aufsteht und von Passagier zu Passagier geht, um ihm seine Todesursache und das Alter zum Zeitpunkt des Todes zu sagen, kann sie sich hinterher an nichts erinnern. Doch das Leben ihrer Mitreisenden hat sie dadurch komplett verändert, denn alle bemühen sich nun, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.

Meine Meinung:
Die ersten Seiten fand ich richtig gut und fesselnd, wie ich es von Liane Moriarty auch gewohnt bin. Daher wollte ich nach der Leseprobe das gesamte Buch lesen. Leider konnte dieses mich aber nicht komplett überzeugen.

Die Erzählung springt zwischen verschiedenen betroffenen Passagieren, einer Flugbegleiterin und Cherry hin und her. Durch die Vielzahl der Personen wirkt der Roman etwas zerfleddert. Ich blieb zu allen Charakteren auf Distanz, weil ich mich immer wieder neu auf sie einstellen musste. Auch lernt man keine Figur wirklich gründlich kennen, sondern bleibt eher an der Oberfläche.Davon abgesehen ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, nicht besonders anspruchsvoll, aber auch nicht ganz trivial.

Natürlich regt das Buch zum Nachdenken an: Was würde man tun, wenn man wüsste, man hat nur noch kurze Zeit zu leben? Würde man endlich Dinge in Angriff nehmen, die schon lange auf der To do-Liste stehen? Würde man endlich seine Träume verwirklichen, oder würde man sich zurückziehen, um nur ja nicht in die prophezeite Situation zu kommen? Hier reagiert jeder der Protagonist*innen anders. Manches konnte ich dabei gut nachvollziehen, anderes weniger.

Nachdem die Story im Mittelteil etwas vor sich hin plätschert, hoffte ich noch auf den Knalleffekt zum Schluss. Doch der blieb leider aus.

Fazit:
Nette Unterhaltung, aber nicht mehr.