Genial durchdacht, verrückt inszeniert und absolut Escher

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marcialoup Avatar

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Ein psychedelisches Cover, dass auch mit Brille nicht gerade rückt, lässt das Buch sicher allein dadurch oft in die Hand nehmen. Und wenn man erstmal die ersten Zeilen liest, dann will man es auch nicht mehr weglegen…
Ineinander verschachtelte Geschichten empfangen uns in einem irgendwie abgedrehten Buch mit ungewöhnlichem Fortgang.
Franz Escher wartet zuhause auf den Elektriker und liest ein Buch über Elio.
Elio wartet im Gefängnis auf seine Entlassung und liest ein Buch über Escher, der auf den Elektriker wartet ... usw. - im Wechsel.
Natürlich muß dieser Haupt-Protagonist Escher heißen - geht ja nicht anders!
Escher und Elio lesen beide gegenseitig von sich und ihre Texte fließen übergangslos ineinander und tatsächlich kommt dann auch der Elektriker, dem ein tragisches Ereignis bevorsteht, während Elio in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird, seinen Namen ändern muß und Deutsch lernen muß. Ob und wie hängen die beiden Geschichten zusammen?

Was für ein skurriles Buch, das wie ein Bildnis M.C. Eschers daherkommt und besonders wortgewandt humorvolle Szenen und absurde Lachmomente entstehen lässt.
Auf nur etwas über 200 Seiten schafft Wolf Haas ein kurzweiliges, fast perfekt inszeniertes und unterhaltsames Buch, das ich gern empfehle.