Was verbindet den Trauerredner mit dem Mafioso? Puzzle für Erwachsene

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punschpudding Avatar

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Der neue Roman von Wolf Haas fesselt man einen schon durch sein auffälliges, knallgelbes Cover mit den verschwommenen Buchstaben und der Titel ist auch ungewöhnlich. Wenn man so dem Inhalt nachliest, würde man nicht meinen, außer den Überraschungseffekt, daß sich die zwei Hauptdarsteller ein Buch übereinander lesen, daß das Buch interessant sein könnte. Ich würde ehrlich gesagt weder ein Buch über einen Puzzle-Fanatiker Trauerredner, noch über einen sizilianischen Ex-Mafioso lesen wollen. Der Trauerredner heißt "interessanterweise" Escher, und früh versteht man, daß das eine besondere Rolle im Aufbau des Romans spielt. Dieser Aufbau wirkt total gekünstelt, und trotzdem liest man es mit einer Leichtigkeit und nimmt man es automatisch hin, es hat natürlich auch einen spanneden Effekt. Ich hätte von der Geschichte selber mehr Thrillerartiges erwartet, aber es ist eher ein philosophisch-literarisches Puzzlespiel mit Anspielungen auf den Tod. Die "Auferstehung" wirkt wirklich schon sehr weit hergeholt, dafür gibt es ein eher versöhnliches Ende des am Abschluss des Romans befindlichen panisch-fulminanten Roadtrips. Ich empfehle das Buch für Leser, die auf Leichtigkeit und Tiefgang gleichzeitig Lust haben.