Interessant, aber nichts für mich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
rebekka Avatar

Von

Das muss man erstmal verkraften! Ella, Spionage-Analystin bei der CIA, ist nach Jahren der Arbeit endlich so weit, ein Netzwerk russischer Agenten in den USA zu entlarven. Und entdeckt, dass ihr eigener Mann zu diesen Schläfern gehört! Verrät sie ihn, zerstört sie damit ihr Familienleben und damit die Zukunft ihrer vier Kinder. Lässt sie die Beweise verschwinden, rettet sie zwar ihr Privatleben, wird aber ihrem Mann nie wieder vertrauen und verrät darüber hinaus ihr Land, das zu schützen sie geschworen hat.
Karen Cleveland war selbst Mitarbeiterin der CIA und weiß, wovon sie schreibt. Sie lässt ihre Geschichte nicht langsam angehen, sondern konfrontiert ihre Leserinnen und Leser schon gleich auf den ersten Seiten mit dem Konflikt ihrer Protagonistin. Aber obwohl ich normalerweise Agentenromane liebe, weckt die Leseprobe nicht den Wunsch in mir, das Buch weiterzulesen. Das liegt vor allem daran, dass mir Ella unsympathisch ist.
Man mag mich ruhig altmodisch nennen, aber ich bin der Meinung, eine Mutter von vier Kindern sollte sich beruflich nicht so sehr einspannen lassen wie Ella. Oder andersherum – eine CIA-Analystin sollte keine vier Kinder bekommen, wenn sie nicht wenigstens eine Tagesmutter engagieren kann. Ein Anruf vom Kindergarten, dass die Tochter krank ist, und die hochspezialisierte Geheimdienst-Mitarbeiterin muss ihre Arbeit unterbrechen, um das Kind abzuholen? Da kann ich nur den Kopf schütteln. Dann doch lieber die unwahrscheinlichen Abenteuer von James Bond!