Falsche Erwartungen werden geweckt

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kindder80er Avatar

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Wenn sogar Grisham sagt, der Thriller sei ein Pageturner, dann wird das ja wohl stimmen, oder? Wenn einen so richtig die Lust packt auf einen spannenden Thriller, man es sich wunderbar auf seiner Lesecouch gemütlich macht und dann dieses Buch aufschlägt, wird man allerdings auf kurz oder lang etwas enttäuscht.

Es ist in meinen Augen nämlich kein Thriller, sondern eine Familiengeschichte. Die Protagonistin zweifelt, ob ihr Mann wirklich der ist, der er vorgibt zu sein. Der Rückblick auf die langjährige Ehe erstreckt sich über weite Teile des Buches und am Schluss bleibt man ratlos zurück, was man da eigentlich gerade gelesen hat. Vor allem weil die Protagonistin so gar nicht wirklich tough ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Agentin ist, sie kommt schlichtweg nicht authentisch rüber. Natürlich sind auch Agenten Menschen mit Herz und Gefühlen, aber etwas mehr Professionalität, auch wenn es um ihren Mann geht, dem sie vertraut hat, hätte ich mir nach dem ersten "Schock" gewünscht.

Wenn man das Buch aber als eine Art Beziehungsdrama sieht, ist es ganz gut geschrieben. Wer wirklich einen Thriller möchte, der wird höchstwahrscheinlich enttäuscht.