Mein Mann der Schläfer

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Wahrheit gegen Wahrheit, Agententhriller von Karen Cleveland, 352 Seiten, erschienen im btb-Verlag
Debütroman von Karen Cleveland, die selbst acht Jahre für die CIA als Analystin tätig war.
Vivian Miller ist Spionage-Abwehr-Analystin bei der CIA, hat 4 Kinder und einen Ehemann, Matt. Die beiden führen eine harmonische Ehe, Matt ist ein toller Vater und liebevoller Gatte. Endlich ist der Tag gekommen, auf den Vivian schon seit Monaten hinarbeitet. Ein von ihr entwickelter Algorithmus soll mutmaßliche russische Spione enttarnen. Im Computer eines russischen Agentenbeauftragten stößt sie auf 5 Schläfer, die in den USA operieren. Einer davon kommt ihr sehr bekannt vor. Ihre Ehe, ihr Familienleben und ihr Job – plötzlich ist alles in Gefahr.
Das Buch ist in 25 Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapitel ist mit einem Stern, in dem sich die Kapitelzahl befindet, überschrieben. Russische Redewendungen und wichtige Textstellen sind kursiv gedruckt und damit deutlich hervorgehoben. Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt, damit fiel es mir leicht, mich in die Gedanken und Gefühle der Hauptperson hinein zu versetzen. Schlagfertige Dialoge, z.B. von den Kindern machen die Erzählung sehr lebhaft. Mir hat es gut gefallen, das die Autorin, Viv immer wieder in der Zeit zurückblicken ließ, das erklärte den Sachverhalt hervorragend, lässt den Leser die Situation besser verstehen und führte dazu, ganz nah an den Charakteren „dran“ zu sein. Bei vorliegendem Werk handelt es sich nicht um einen Agenten-Thriller im klassischen Stil. Wohl eher um ein Familien-Drama im Agentenmilieu. Der Einstieg mit einem Knall, hat mich sofort in die Geschichte hineingeworfen und die Spannung konnte sich steigern um nach einer, für mich unvorhersehbaren Wendung, fulminant zu enden. Dem Plot konnte ich zu jeder Zeit folgen und er war logisch aufgebaut. Aber mit den Charakteren hatte ich einige Probleme. Vivian eine kluge Frau Agentin und Computerspezialistin war einfach naiv, stellenweise sogar dumm. Während der „Rückblicke“ wird dem Leser ganz deutlich vor Augen geführt, wie Matt sie beeinflusst hat. Gerade bei diesem Beruf, den sie ausübt sollte man in dieser Hinsicht nicht so blauäugig sein. Matt wurde mir im Laufe des Buches immer unsympathischer, ein Lügner und Manipulierer. Ich hätte ihm kein einziges Wort mehr geglaubt, doch immer wieder geht sie ihm auf den Leim. Schon am Anfang ist Viv ihr Leben als große Lüge vorgekommen und immer wieder hat sie sich sein Verhalten schöngeredet. Sehr gut beschrieben waren jedoch die Ängste und Zweifel der Mutter, die für ihre Kinder sogar töten würde. Im Ganzen habe ich mich aber gut unterhalten und konnte das Buch schnell weglesen. Dass das Buch verfilmt wird, kann ich mir sehr gut vorstellen. Von mir 4 Lesesterne.