Perfekter Lügner oder liebender Ehemann und Vater?

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Die Protagonistin Vivian Miller führt eine glückliche Ehe und lebt mit ihrem Mann Matt und ihren vier Kindern in Washington. Sie ist Spionageabwehr- Analystin bei der CIA und hat einen speziellen Algorithmus entwickelt, mit dem sie russische Spione in den USA enttarnen will. Als ihr endlich der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers gelingt, findet sie dort eine Datei mit fünf Fotos von Schläfern. Als sie weiterklickt, sieht sie plötzlich in das Gesicht ihres eigenen Mannes und nichts ist mehr wie zuvor. Ihre Familie, ihre Ehe und ihr Job stehen plötzlich auf dem Spiel. Als sie Matt damit konfrontiert, gibt er zu, seit vielen Jahren ein russischer Spion zu sein und damit bricht ihre gesamte Welt zusammen. Kann sie seinen Erklärungen trauen? Oder wird sie ihn verraten und damit ihre Familie zerstören?

Karen Cleveland hat mit ihrem Debüt einen spannenden Psychothriller verquickt mit einer Spionagestory vorgelegt, den ich fast nicht aus der Hand legen konnte. Ich kann die Stimmen der Prominenten wie John Grisham und Lee Child nur bestätigen. Das Buch ist ein wahrer Pageturner, über dem man alles andere vergessen kann.
Karen Cleveland weiß als ehemalige CIA-Analystin der Russlandabteilung worüber sie schreibt. Insbesondere die Schilderungen von Vivians Arbeitsplatz und ihrer Tätigkeit erhalten dadurch große Authentizität. Ich fand den Plot auch ausgesprochen spannend und glaubwürdig.
Die Geschichte wird aus Vivians Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen und hatte das Gefühl ganz nah dabei zu sein. Ihre zwiespältigen Gefühle gegenüber ihrem Mann Matt konnte ich gut nachvollziehen und ich habe mich selbst oft gefragt, ob ich seine Beteuerungen glauben soll oder nicht. Jedesmal wenn ich dachte er ist nicht ehrlich, passierte etwas und ich war wieder vom Gegenteil überzeugt.
Es gab auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die Vivian Revue passieren lässt und die zeigen wie ihr Mann sie immer wieder geschickt manipuliert hat, um sie dahin zu bekommen, wo sie für die Russen nützlich sein könnte. Dazu gehörte es auch sie dazu zu bringen, trotz der vier kleinen Kinder nie im Job zu pausieren. Das hat ihn mir natürlich sehr unsympathisch gemacht. Vivian hingegen war mir sehr sympathisch und ich konnte ihr Gefühlschaos und besonders die Angst um ihre Kinder sehr gut nachvollziehen, wenn sie auch manchmal zu naiv gegenüber Matt war.
Die Handlung bietet in jedem Fall einige Wendungen und das Ende ist nochmal ein richtiger Knaller und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Auf die Verfilmung darf man sicher gespannt sein.

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und freue mich auf eine Fortsetzung um zu erfahren wie es mit Vivian und ihrer Familie weitergeht.