Spannendes Debüt

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rinoa Avatar

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Für CIA-Spionageabwehr-Analystin Vivian Miller bricht eine Welt zusammen, als sie auf dem Computer eines verdächtigen russischen Agentenbetreuers in einem Ordner mit dem Titel „Freunde“ ein Bild ihres Ehemanns findet. Ist Matt etwa ein russischer Spion? Oder ist er durch ihre Arbeit für die CIA in das Visier der Russen geraten?

Karen Cleveland, die selbst einige Jahre als Analystin bei der CIA gearbeitet hat, hat mit ihrem Debüt, das mit Charlize Theron in der Hauptrolle sogar verfilmt werden soll, einen spannenden Thriller geschaffen, der mich von der ersten Seite gepackt hat und dessen Spannungsbogen bis zuletzt nicht abgerissen ist. Der Schreibstil war dabei angenehm und flüssig, so dass ich das Buch innerhalb kurzer Zeit ausgelesen hatte.

Der Autorin gelingt es, sicher auch durch ihre eigene berufliche Erfahrung auf dem Gebiet, die Zusammenhänge zum Thema Schläferzellen und Spionage anschaulich und verständlich zu schildern, ohne sich jedoch zu sehr in Fachtermini zu ergehen.

Im Vordergrund des Buchs steht ganz klar die Gefühls- und Gedankenwelt von Vivian, die sich zwar vielleicht manchmal ein wenig zu oft fragt, was sie denn nun machen soll, diese Wiederholungen tun allerdings meines Erachtens der Spannung keinen Abbruch, ich konnte mich dadurch vielmehr umso besser in die Protagonistin hineinfühlen und auch ihre Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen.
Da das Buch aus Vivs Sicht geschrieben ist, hat der Leser auch immer nur ihren Kenntnisstand und stellt sich die gleichen Fragen wie sie: Kann sie ihrem Mann noch vertrauen? Oder basiert ihr Zusammensein und -leben auf Lügen?

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden zur gemeinsamen Vergangenheit von Vivian und Matt, wie dem Kennenlernen, der Hochzeit, der Geburt der Kinder. Diese trugen – mit dem Wissen der aktuellen Geschehnisse – dazu bei, dass ich mich ständig fragte: Ist es wahr oder nicht? Ist es nur Zufall oder Kalkül?
Auch wenn diese Vergangenheit mir persönlich manchmal etwas zu blumig und rosarot gefärbt geschildert wurde, führten die Rückblenden doch dazu, dass die Spannung hochgehalten wurde und ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.

Für mich ein lesenswertes und spannendes Buch, das ich guten Gewissens weiterempfehlen würde.