Wer lügt?

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lealein1906 Avatar

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„Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein wirklich toller Spionageroman, nur die Einordnung in die Kategorie Thriller passt meiner Meinung nicht ganz. Spannung gibt es zwar genug, aber keine Gänsehautmomente oder Gruselszenen, die für mich immer einen richtigen Thriller ausmachen.

Vivian ist CIA-Agentin in der Spionageabteilung für Russland. Eines Tages findet sie heraus, dass ausgerechnet ihr Mann, Vater ihrer drei Kinder, ein russischer Schläfer ist. Wie kann sie ihm jetzt noch vertrauen? Soll sie ihn decken, soll sie ihn ausliefern? Vivian steht vor schwerwiegenden Entscheidungen, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Kinder beeinflussen und bedrohen. Ist das alles ein abgekartetes Spiel?

Was mir an dem Buch gut gefallen hat, ist, dass es am Anfang kein Versteckspiel gibt, wie man es aus anderen Spionagefilmen kennt. Matt gibt sofort zu, dass er tatsächlich für die Russen arbeitet. Die Geschichte konzentriert sich dann darauf, wie Vivian handeln sollte, erzählt ihre inneren Konflikte und ihre Angst irgendwem zu vertrauen. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke in die Anfangszeiten der Beziehung von Matt und Viv, die dabei helfen, die beiden noch besser kennenzulernen und auch besser einschätzen zu können. Vivian war in meinen Augen eine interessante Hauptperson, auch wenn ich mich vielleicht nicht ganz so gut mit ihr identifizieren konnte.

Auch der Schreibstil hat mich überzeugt. Der Roman wird von Seite zu Seite spannender, man kann kaum noch aufhören zu lesen. Am überraschendsten war wohl der Epilog, aber da will ich natürlich nichts vorwegnehmen.

Ich gebe dem Buch also sehr gerne vier Sterne, weil er mich wirklich gefesselt hat. Nur einen Punkt muss ich wegen den fehlenden Thrillerelementen abziehen. Trotzdem empfehle ich dieses Buch an alle Spannungsfans herzlich weiter.