Wenn die Vergangenheit einen einholt ...

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Das Cover von "Waldeskälte" mit seiner düsteren, mystischen Atmosphäre hat mich gleich in seinen Bann gezogen. In so einer Gegend fällt es leicht sich vorzustellen, dass Kinder auf Nimmerwiedersehen verschwinden. So wie Nora, die Nichte von Kommissarin Ravellis Jugendfreund Elias. Und sie ist nicht das erste Mädchen, das verschwindet – Valeria hat in ihrer Jugend zwei Freundinnen auf dieselbe Art verloren. Man bekommt den Eindruck, dass sie dieses Trauma verdrängen möchte ... und natürlich muss man gleich befürchten, dass es sich um eine Serie handelt und der Täter von damals erneut zugeschlagen hat.

Die Leseprobe wirft all diese und mehr Fragen auf und ist dabei ausgesprochen spannend, gibt zugleich aber auch einen intensiven Einblick in Valerias aufgewühltes Innenleben. Denn dieser Fall ist für sie offensichtlich nicht nur ein Fall, sondern sie muss sich auch ihrer eigenen Vergangenheit, ihrem eigenen Trauma stellen. Vor allem das dritte Kapitel steht ganz im Zeichen von Valerias Erinnerungen und Emotionen, als sie an ihren alten Wohnort zurückkehrt.

An "Waldeskälte" gefällt mir wahnsinnig gut diese Mischung aus Krimi und psychologischem Roman. Valeria wirkt wie eine komplexe und sehr nachvollziehbare Figur, die mir gleich auf den ersten Seiten ein klein wenig ans Herz gewachsen ist. Ich würde also sehr gerne erfahren, wie es mit ihr und dem Fall (dem alten wie dem neuen) weitergeht.