Interessante Einblicke in das Leben einer polarisierenden Frau

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Rezension: Michaela Lindinger - Wallis Simpson

Erwischt!

Ich kann nicht sagen, warum. Aaaaber aus irgendeinem Grund hege ich ein reges Interesse an der englischen Königsfamilie. Ob „The Crown“, „The Kings Speech“ und andere - ich bin immer happy, gibt es neue Serien, Filme, Dokus oder eben jetzt dieses Buch. Besonders interessant fand ich schon immer die Frauengeschichten in diesem Kosmos.

Mit dem neunten Teil der Reihe „Reihenweise kluge Frauen“ hat der Molden Verlag nun eine Biografie über Wallis Simpson, ehemalige Bessie Wallis Warfield, herausgebracht. Also über die Frau, wegen der König Edward VIII sich zur Abdankung veranlasst sah.

Natürlich geht es auch viel um Edward in diesem Buch. Lesende erhalten tiefe Einblicke in die Beziehung der beiden und auch, warum aus Edwards Perspektive ein Leben ohne Wallis keine Alternative war.

Vordergründig aber erfahren wir mehr über die Beweggründe Wallis`, ihren unerschütterlichen Ehrgeiz und die Widrigkeiten, denen sich eine geschiedene Frau zur damaligen Zeit stellen musste. Aus historischen Fakten, Briefen, überlieferten Daten und Erzählungen von Freunden und Bekannten entsteht ein angenehm leicht zu lesendes Zeugnis einer emanzipierten, modernen Frau, die das Ziel in ihrem Leben nie aus den Augen verlor, wenn auch ihre gewählten Mittel mindestens fragwürdig erscheinen.

Zwei Dinge stören mich:
Erstens sorgten diverse Zeitsprünge im Leseverlauf dazu, nochmal kurz inne halten zu müssen und das Geschriebene zusammenzubringen, da es doch teils schwierig war, der Zeitschiene zu folgen.
Zweitens ist das Cover an sich ganz nett - passend zum Rest der Reihe. Aber das Format ist wirklich nicht Bücherregal-geeignet.

Doch wer sich für diesen Teil der Geschichte des britischen Königshauses interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen.