König Edward VIII und 'diese Frau'...

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lindarabbit Avatar

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Lange kannte ich diese Geschichte nicht: Bis ich dann eines Tages über das glamouröse Paar und seine fatale Geschichte stolperte. Und von diesem Moment an begann mich ihr Lebenslauf zu interessieren.

Im Buch wird über die Persönlichkeiten der beiden Akteur:innen klamüsert – Edward (David), der für seine große Liebe Wallis auf Thron und Privilegien verzichtete; und Wallis, die sich durch Ehen und Affären zur Möchtegern Königin von England mausern wollte. Eine wohl tragische Geschichte, die viel auf Bücherseiten und die Leinwand gebracht hat. Edward war eine recht undurchsichtige Person, ein Lebemann, der sich nicht unbedingt mit Verve auf sein zukünftiges Amt vorbereitete (ein Glück, dass er nicht König geblieben ist. Das eine Jahr hat gereicht, sonst hätte wohl UK heute keine Monarchie mehr, denn – trotz der hohen Kosten – ist die Monarchie auch ein Geldbringer für UK, alle wollen die Royals, ihr Umfeld und die Traditionen erleben.) Historisch natürlich ein Aufhänger, das Jahr 1936, in dem UK drei Könige hatte. (Vater Georg V, Edward VIII und dann sein Bruder Georg VI). Georg VI war auf jeden Fall die bessere Wahl und seine Tochter Elisabeth brillant für die britischen Royals.
Wallis fand ich zu keiner Zeit sympathisch, weder in früheren Büchern, die ich las, noch in Film – Dokumentation, und auch erst nicht durch das vorliegende Buch. Genauso wenig wie Miss Markle. Ich finde beide US-Amerikanerinnen nicht charismatisch, sondern reichlich berechnend. Beide haben sich hochgearbeitet – was zuerst einmal geschätzt wird, aber beide wollten reiche Männer (was ich nicht unbedingt schätze, denn auch als Frau ist es möglich sein eigenes Geld zu verdienen). Liebe?
Die Angelegenheit mit Nazi-Deutschland ist mehr als peinlich. Gerade weil die Royals mit Queen Elisabeth II und ihrem deutschstämmigen Mann später alles versuchten, um die Briten von ihrem Deutschenhass runterzubekommen. Es heißt, dass Edward so ziemlich unter dem Pantoffel von Wallis stand und sie ihn eigentlich nicht gut behandelte und er als naiver Liebhaber durch die Weltgeschichte bummelte.
Das Buch ist kein romantisches Buch über eine große Liebe. Eher eine tragische Liebesgeschichte mit mehr als einer Parallele zu dem jungen Windsor namens Henry. Hoffen wir, dass seine Geschichte nicht so tragisch endet. Aber hätten wir die britischen Royals und ihre Affären nicht, dann würde wohl etwas fehlen für die Literaturszene...

Das Buch ist gut lesbar und informativ. Doch für jemand mit Vorkenntnissen birgt es nichts Neues. Der Umschlag ist natürlich sehr auffällig gemacht: Die Person Wallis Simpson als Schwarzweiß Foto und das Ganze in rot gestaltet. Auffälliger geht nicht. Fotos aus dem Leben des Paares lockern den Text auf. Die Autorin ist bemerkenswert, weil sie sehr intensive Bücher schreibt! Für dieses Buch hat sie gut und umfangreich recherchiert. Erschienen im Molden Verlag, Österreich, mit nicht uninteressanten Büchern im Programm