Wallis – Die Frau des Exkönigs

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Wallis Simpson, Biografie von Michaele Lindinger, EBook, Molden Verlag.
Schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, lange vor Meghan Markle, sorgte eine Amerikanerin für Aufregung im britischen Königshaus. Wallis Simpson, zweifach geschieden und keine klassische Schönheit, hat dem neuen König von England Edward VIII., den Kopf verdreht. Weil er, vermeintlich ohne sie nicht leben kann, dankt er ab. Sie ist charismatisch und verstand es gut Männer in ihren Bann zu ziehen, denn schon früh war ihr Wahlspruch: „You can never be too rich or too thin.“
Wallis Simpson – Verhinderte Queen, Aufsteigerin, meistgehasste Frau der Welt.
Die spektakuläre Liebesgeschichte zwischen Edward VIII. und Wallis hat mich schon immer in ihren Bann gezogen. Ich fand dieses Buch eine gute Gelegenheit mich über die genaue Story zu informieren, Ich dachte die Liebe zwischen den Beiden war so groß, dass das Opfer es wert war, das vor allem Edward erbrachte. Das Buch hat mich allerdings ernüchtert.
Beide Personen waren schwierig und psychisch instabil. Beide kommen in dieser Biografie nicht gut weg. Die Autorin hat für ihr Buch akribisch recherchiert, das merkt man beim Lesen. Hintergründe und Skandale werden offen angesprochen. Vor allem die sexuelle Ausrichtung der beiden ist schwierig. Wallis scheint schon bei der Geburt Intersexuelle Anlagen gehabt zu haben, sie wirkte sehr maskulin, die knabenhafte Figur, das markante Gesicht, die großen Hände. Davon fühlte sich Edward vermutlich angezogen, denn ihm werden in diesem Werk homoerotische Neigungen bestätigt, da sich Wallis immer wieder Operationen unterziehen musste, die auf ihre Intersexualität zurückzuführen sind, wäre die Ehe vermutlich niemals mit Kindern gesegnet worden. Somit wäre Elizabeth II. auf jeden Fall eines Tages Königin von England geworden.
Wallis wird als oberflächliche, prestigewütige und habsüchtige Frau geschildert. Doch auch Edward scheint nicht gerade mit überwältigendem Geist gesegnet gewesen zu sein, er interessierte sich nicht für Kunst und Kultur. Beide suchten auch die fatale Nähe der falschen Personen. Spionage, Spielsucht, Dreiecksbeziehungen, Drogen und redeten sich des Öfteren um Kopf und Kragen. In England waren sie nicht geduldet und vor allem bei Hofe war Wallis eine Persona non grata. Hier ist die Geschichte dieser schillernden, charismatischen und komplexen Frau und ihrer Liebe mit dem englischen König, die schon zu Ende war, bevor sie richtig begonnen hatte.
Das Buch besteht aus vier Teilen, wobei der erste Teil mitten in die Hochzeitsvorbereitungen blicken lässt. Die weiteren Teile erklären den Lebenslauf von Wallis und wie sie es geschafft hat dem König nahe zu kommen. Die Teile sind in weitere Kapitel gegliedert, und mit dem Inhalt zusammenfassenden Überschriften versehen.
Ich habe das interessante Buch schnell gelesen es hat mich fasziniert. In einer flüssigen Sprache, die oft schwierigen Zusammenhänge sind gut verständlich erklärt. Zahlreihe Bilder mit Untertiteln sind abgedruckt, und visualisieren das Geschriebene. Etliche Fakten waren mir nicht bekannt, somit habe ich eine ganz andere Sichtweise auf die große Liebe der Windsors werfen dürfen. Wen das Thema ebenfalls interessiert, sollte hier zugreifen.
Von mir 5 Sterne