Anstrengender Schwarzer Humor

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manu63 Avatar

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Walter muss weg ist ein Krimi aus der Feder des Autors Thomas Raab. Wobei es ein eher ruhiger und auf keinen Fall blutrünstige Krimi ist. Hannelore Huber kann endlich ihren ungeliebten Ehemann Walter beerdigen, aber bei der Beerdigung muss sie feststellen das Walter gar nicht in seinen Sarg liegt und verschwunden ist. Neugierig macht sie sich auf die Suche nach Walter und dabei kreuzen weitere Leichen ihren Weg und sie findet einiges über sich selbst und das Leben heraus.

Der Schreibstil des Autors war für mich gewöhnungsbedürftig, eher stakkatohaft prasseln die Sätze auf mich ein und sein gedrechselter Stil lässt mich etliche Sätze noch mal lesen um den richtigen Sinn zu erfassen. Das mindert schon mein Lesevergnügen. Die Geschichte selber fand ich unterhaltsam und den Humor des Autors schwarz und lesenswert. Die Charaktere kommen wechselseitig immer wieder zu Wort, wobei Hannelore Huber den Hauptanteil hat. Diese wirkt auf mich ein wenig grantig aber durchaus sympathisch. Die Nebenfiguren sind in Teilen noch recht blass, aber da Walter muss weg der Auftakt einer neuen Krimireihe sein soll, werden sie hoffentlich im Laufe der Zeit mit Leben gefüllt.

Bezüglich einer Empfehlung bin ich zwiegespalten, die Geschichte an sich ist gut und ich würde sie allen Fans von schwarzen Humor empfehlen, leider schreckt mich der Schreibstil davon ab ein weiteres Buch der Reihe lesen zu wollen. Es war in Teilen schon etwas anstrengend den verschnörkelten Satzgebilden zu folgen. Also keine leichte und entspannende Lektüre um abzuschalten, man muss sich schon auf das Geschriebene konzentrieren um alle Feinheiten würdigen zu können. Freunde des verschlungenen Schreibstils werden das Buch mit Vergnügen lesen, wer leichte Lektüre sucht wird sie hier nicht finden.