Bauernschach

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sylviemarie Avatar

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Mit viel Humor und mindestens ebensoviel Einfühlungsvermögen und exzellenter Beobachtungsgabe ausgestattet, erzählt Thomas Raab hier gleich zu Beginn von der ungeheuren Erleichterung die der Tod des ungeliebten Gatten für die alte Hanni Huber bedeutet. Mit mühsam verhaltener Freude schreitet sie zur Beerdigung, wo - wegen eines kleinen Unfalls - offenbar wird, dass nicht ihr Walter, sondern der Totengräber im Sarg liegt. Kurz darauf taucht eine weitere Leiche auf und nachdem von Walter nichts weiter als seine alte Beinprothese zum Vorschein kommt, mach sich Hannelore Huber selbst auf die Suche nach ihrem verstorbenen Ehemann. Auf ihrer Suche deckt sie einige dunkle Geheimnisse in ihrem Heimatort auf, erfährt aber auch einiges über Walter, was sie trotz der langen gemeinsamen, meist unglücklichen Zeit nicht wusste.
Thomas Raab hat hier ganz exzellent das Wesen der Dorfgemeinschaft gezeichnet, über die sich jeder sein eigenes Urteil bilden mag.
Der Roman ist herrlich zu lesen, als Krimi eher mäßig spannend, aber insgesamt unbedingt lesenswert.