Hanni Hubers 1. Runde

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miss marple 64 Avatar

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Der Alptraum jeder Trauergemeinde- der Sarg fällt durch Unachtsamkeit ins Grab, öffnet sich und ein falscher Toter kommt zum Vorschein!
So geschieht es Hannelore Huber bei der Beerdigung ihres Mannes. Auch wenn die Ehe nicht glücklich war, sie über viele Jahre nur noch nebeneinanderher gelebt haben, sie sich auf ihren wohlverdienten Ruhestand freut, ist sie nun äußerst bemüht herauszufinden, wo ihr Mann hin ist. Außerdem stellt sich die Frage, wie der Bestatter in den Sarg kommt. Am selben Tag verschwindet auch noch die Prostituierte Swetlana und wird wenig später im Moor gefunden. Gibt es hier einen Zusammenhang?
Die Huberin, wie sie auch genannt wird, taucht in die Verwicklungen ihres Dorfes Glaubenthal ein und lernt dabei auch ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft kennen, das ihr zu vorlaut und naseweis ist. Doch ihr nach außen hin hartes Herz, erweicht sich für die Kleine, zumal ihr Familienname „Glück“ ist und Hannelore dieses bei der Suche nach ihrem Mann dringend nötig hat. Außerdem wohnt sie gemeinsam mit ihrer Mutter in Hannis altem Elternhaus und erinnert sie sehr an ihre eigene Kindheit.
Thomas Raab lässt seinen Leser auf gewohnt sprachwitzige Weise mit viel hintersinnigem Humor an Hannis Suche teilhaben und überrascht seine Hauptfigur und uns am Ende mit einer unerwarteten Entdeckung. Er legt den Grundstein für die Reihe um Hannelore Huber und lässt sie sich langsam einen Weg in das Herz des Lesers bahnen. Ich finde sie trotz ihrer ruppigen und manchmal grantigen Art ihren Zeitgenossen gegenüber sehr sympathisch und hoffe, dass wir noch viele Abenteuer mit dieser ungewöhnlichen „Detektivin“ erleben.
Eingefleischte Metzger- Fans werden den Figuren in Raabs neuer Reihe eventuell kritischer gegenüberstehen, aber man darf sie nicht vergleichen. Wer den Schreibstil des Autors mag, wird auch hier viel Gewohntes wiederfinden.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung.