Sympathie für Stinkstiefel

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katephee Avatar

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Der Roman ist skuril, spannend und nicht vorhersehbar.
Skuril ist bereits die Grundidee: Hannelore Huber fühlt sich durch den Tod ihres Mannes Walter endlich erlöst und dann liegt im Sarg ein anderer. Bald zeigt sich, dass Walter für noch mehr Leichen in seinem Sarg platz machen sollte.
Spannend auch deshalb weil scheinbar gute / böse Menschen schritweise ein tieferes Profil bekommen. Gleich zu Anfang fühlt man z.B. mit der schroffen Hannelore Huber mit, weil sie durch den Tod ihres Mannes endlich an Schroffheit verliert. Der Leser erfährt nicht nur ihre Geschichte im Laufe der Erzählung und versteht, warum die Menschen so geworden sind. ... und dann ... oh Wunder ... entwickelt sich Frau Huber zu einer scharfsinnigen Detektivin.
Fragwürdig das Ende. Ohne viel vorweg nehmen zu wollen ... aber wenn ihr es gelesen habt ... was hättet ihr mit dem Politiker gemacht??? Wie oft wurden in der Vergangenheit Tote auf dem Friedhof versteckt und war das immer moralisch O.K.??? Hier muss man seine eigenen Wertvorstellungen überdenken.
Und schon deshalb ist mir klar - der Untertitel lautet "Frau Huber ermittelt. der erste Fall." - Ich bin schon total neugierig auf die nächsten Fälle von Hannelore Huber.