Voll ins Schwarze

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Grosses Tohowabohu in Glaubenthal. Die Huberin "darf" nach langen, verbitterten Ehejahren endlich ihren Ehemann Walter beerdigen und es passiert das Unglaubliche: Ein Anderer liegt im Sarg. So beginnt im wahrsten Sinne des wortes eine rasante Berg-und Talfahrt der Glaubenthaler Einwohner.
Und diese Dorfbewohner habens in sich.
Die einzelnen Charaktere sind schräg und bildhaft dargestellt. Als da sind die Huberin selbst, die Bordellbesitzerin, der Pfarrer samt Haushälterin oder heimliches Gspusi, der kleine und der große Kurti. Auch die beiden Polizisten, übereifrig und manchmal auch ein bisschen von schlichter Denkungsart. Treffender geht nicht. Und herzallerliebst der böse böse Wolf als Nebendarsteller..
Das ganze gekrönt durch wunderbare, großartige Sprachakrobatik, mit der Raab auf jeder Seite jongliert. Siehe Kapitel Österreichische Süßspeise (Mohr im Hemd) Auch an Gesellschaftskritik lässt es der Autor nicht fehlen, aber immer mit typisch österreichischen Sprachwitz gewürzt.
Durch unterschiedliche Erzählstränge und sogenannten "Cliffhanger" bleibt der der Spannungsbogen bis zum Schluss ganz oben. Richtig: bis zur allerallerletzten Seite.
Das Cover ist ein Hingucker und macht aufmerksam und neugierig.
Thomas Raab und seine Huberin würde ich Lesern von Wolf Haas, Theresa Prammer, Jörg Maurer empfehlen.
Schreit nach Verfilmung. Danke für diesen Spaß!