Ein Mädchen auf der Suche

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kreatinchen Avatar

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Wanda lebt im Heim und wünscht sich nichts sehnlicher, als einen Ort, den sie "Zuhause" nennen kann - auch wenn es im Heim nicht schlecht ist. Leider hat sie noch keine (Pflege)Familie gefunden. Das Buch beginnt damit, dass ein Pärchen, was sie eigentlich aufnehmen wollte, ihr nach einer Woche eröffnet, dass sie es sich anders überlegt haben. Wanda entschließt sich, dieses Hin und Her nicht mehr länger mitzumachen und büxt aus. Unterschlupf findet sie am Brandenburger Tor in einem Torhaus, das gerade renoviert wird. Gleichzeitig ist eine Bärin - die in einem Zwinger der Stadt lebt - geflohen und hält alle in Atem. Es wird eine "Belohnung" ausgesetzt, wer einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des Bären geben kann, hat einen Wunsch frei....Auf Wandas Streifzügen in der Umgebung lernt sie einige Leute kennen, mit denen sie sich anfreundet. Alle haben einen Wunsch, den sie sich mit dem Finden des Bären erfüllen wollen....
Ansprechend erzählt die Autorin Annika Scheffel von einem Mädchen, was sich alleine durch die Großstadt schlägt, und dabei Freunde und Hoffnung findet. Die Art wie über Wanda, ihre Gedanken und Gefühle geschrieben wird, fand ich sehr schön und ging mir zu Herzen. Ob der verspielte Schreibstil und die Themtik auch bei der Zielgruppe ab 11 angekommt, ist schwer zu sagen. Schön fand ich, wie hilfsbereit die Mehrheit der Protagonisten war. Manchmal kam es mir etwas zu einfach oder unrealistisch vor, wie Wanda zurechtkam oder wie der Probleme angegangen wurden, aber vielleicht muss auch nicht immer alles real sein. Insgesamt eine unterhaltsame Geschichte mit liebenswerten Charakteren und einem mutmachendem Schlusswort.