Wanderer - Sand der Zeit

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Wie schon beim LE zur "Stunde der Lilie" geschrieben, finde ich es ziemlich verwunderlich, dass es bei Vorablesen zeitgleich zwei Romane als Ebook zu gewinnen gibt die innerhalb der Sparte Jugendliteratur das Thema Zeitreisen behandeln. Nachdem ich nun beide Leseprobe gelesen habe, muss ich sagen, dass die Bücher zwar viele Überschneidungspunkte haben, jedoch trotzdem beide ganz unterschiedlich sind.

Dieses Buch beginnt mit einem Traum in dem Emilia mit einem Reh, einem Hund, einem Fuchs und einem Löwen zusammentrifft. Wieder erwacht befindet sich Emilia auf dem Weg zu einem Schulausflug. Sie muss dringend ihre Note in Kunst verbessern, da sie sonst nicht ihre Wunschschule besuchen kann. In dem darauf folgenden Abschnitt lernt der Leser dann Maximilian kennen, der gerade in Rom seinen ehemals besten Freund verfolgt, der zum Verräter geworden scheint. Man erfährt leider nicht sehr viel über diesen Handlungsstrang, aber er scheint spannend zu werden. Emilia ist inzwischen in der Kunstausstellung angekommen. Sie kann ihre Note mit einem Aufsatz verbessern und sucht nach einem geeigneten Bild, was sie auch schnell findet. Es zeigt einen See in dem sich die Landschaft spiegelt und heißt "Natur". Nun wechselt die Handlung wieder zu Maximilian und man erfährt, das sein Ex-bester-Freund Niccolo ein Stundenglas zerbrochen und den Sand der Zeit gestohlen hat. Maximilian verfolgt Niccolo als dieser die Bar verlässt. Er will die Teile des Stundenglasses zurückholen. Plötzlich ist Niccolo jedoch verschwunden. Doch dann entdeckt Maximilian ein Gemälde, die Farbe noch nass und spring hinein. Beide Jungen landen in der Kunstgalerie bei Emilia. Niccolo stürzt davon und Emilia glaubt schon, dass sie verrückt geworden ist, bis Maximilian auf ihr landet. Bei der Beschreibung des Zusammenpralls der beiden musste ich ziemlich grinsen. Der Schlagabtausch der dann folgt, war auch verdammt lustig. Außerdem scheinen sich Maximilian und Emilia bald zu treffen, denn dieser Maximilian kennt Emilia schon. Ich liebe solche Zeitreisenprobleme. Allerdings könnte Maximilian dies auch mittels seiner Magie erkannt haben, das wurde mir nicht so ganz klar. Maximilian muss im folgenden Abschnitt seinem Direktor Rede und Antwort stehen. Doch dieser weiß bereits, dass Maximilian Niccolo nicht fangen konnte und will dass dieser Emilia in die Schule bringt. Emilia ist unterdessen furchtbar verzeifelt, weil sie in Kunst nur ein befriedigend erhalten hat. Dann stellt sich auch noch heraus, dass der nervige Florian eine Einladung vom Palaestra Internat bekommen hat. Wütend läuft Emilia allein den Weg zur Schwimmhalle. Maximilian hingegen freut sich, weil er erfahren hat, dass sie die Schule besuchen möchte. Anscheinend spürt er diese Dinge. Er denkt, dass er ihr unauffällig gefolgt ist, doch sie hat ihn gesehen. Schwimmen ist Emilias großes Leidenschaft und das spürt man auch sofort. Während sie schwimmt landet sie wieder in ihrer Traumwelt wo sie jemanden sieht der gestorben ist. Als sie wieder erwacht, hat sie jemand - wohl Maximilian - aus dem Wasser geholt und beatmet. Offenbar ist Emilia auch eine Seherin.

Der Schreibstil der Autorin ist erstaunlich erwachsen und wunderbar verträumt, dabei jedoch nicht langatmig, sondern eher spielerisch und dadurch wirklich schön zu lesen. Emilia war mir von Beginn an sehr sympathisch und sie wirkte auch sehr authentisch auf mich. Auch Maximilian hat mir gut gefallen. Die Idee mit dem Zeitreisen durch die Bilder ist nicht völlig neu (Beispielsweise Reise mittels Fotos in den Chroniken von Anbeginn von John Stephens), die Umsetzung und die Ausarbeitung sind jedoch neu, überraschend komplex und ansprechend. Die abwechselnden Handlungstränge haben der Handlung zu Beginn ein wenig Pfiff und Spannung gegegen, allerdings erfolgten die Wechsel sehr häufig, was ich auf die Dauer wohl als nervig empfinden würde. Zum Glück führen die beiden Handlungsstränge dann ja recht schnell zusammen. Ich bin furchtbar gespannt wie es weitergeht und würde dieses Buch wahnsinnig gerne vorablesen,