Die Hölle auf Erden

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canyouseeme Avatar

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Das Tagebuch von Mary Berg wurde in Amerika vor Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht und war der erste Augenzeugenbericht über das Leben im Warschauer Ghetto. Es beschreibt den vergeblichen Versuch, sich möglichst lange einen normalen Alltag aufrechtzuerhalten, in den aber nach und nach Hunger, Krankheit und Tod Einzug hielten. Es dokumentiert, wie die Nazis 1942 die »Große Aktion« starteten, die zur schrittweisen Auflösung des Ghettos führte, und wie die ersten Berichte über Deportationen ins Vernichtungslager Treblinka die zurückgebliebenen Bewohner erschütterten.

Dieses Buch bietet einen Augenzeugenbericht einer wahrlich schrecklichen Zeit. Mary Berg lebt als Tochter einer Amerikanerin im Warschauer Ghetto und hat ihre damaligen Eindrücke in kleinen Notitzheften festgehalten. Die Anschauung ist sehr sachlich und zeigt kaum Emotionen. Diese Betrachtungsweise erschien mir zugleich fremd als auch sehr nachvollziehbar. Ich glaube, dass Menschen diese Gräueltaten nur durchstehen konnten, indem sie sich emotional davon abtrennten.
Dieses Buch ist in meinen Augen eine sehr wichtige Erinnerung, die nicht vergessen werden darf.
Der Schreibstil war für ich zunächst gewöhnungsbedürftig, ich bin mit der Zeit jedoch besser damit zurecht gekommen.