Ein Augenzeugenbericht über das Leben im Warschauer Ghetto

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mauz1989 Avatar

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Auf den Inhalt des Buches möchte ich hier nicht sehr detailliert eingehen. Es ist ein Sachbuch, in dem der Zeitzeugenbericht von Mary Berg in Form von Tagebucheinträgen enthalten ist. Mary Bergs (eigentlich Miriam Wat-tenberg) versuchte mit ihren Aufzeichnungen Eindrücke über das Leben im Warschauer Ghetto darzustellen. Ihr Ziel war es die Welt zum Eingreifen zu bewegen.

Mary berichtet von grauenvollen Begebenheiten, der Verzweiflung der Menschen, aber auch von gegenseitiger Unterstützung und einem gemein-samen Kampf.
Der Schreibstil zeigt deutlich, dass Mary ein junges Mädchen aus einer besser gestellten Schicht ist. Sie beschreibt die Ereignisse durchaus an-schaulich, mitunter jedoch mit einer gewissen Distanziertheit. Dadurch wirkt es oft sehr nüchtern und emotionslos. Dies kommt vielleicht daher, dass sie ihre Aufzeichnungen später in Amerika überarbeitet hat und sich vor den eigenen Empfindungen schützen wollte. Aus der Sicht eines Beobachters beschreibt sie das Elend im Ghetto mit den vielen hungernden, kranken und toten Menschen. Erst später werden ihre Tagebucheinträge emotionaler.

Mir fällt es nicht leicht das Buch zu bewerten. Die Erlebnisse von Mary und den Alltag im Ghetto zu lesen, ist wirklich schlimm. Aber ich denke, dass man sich vor Augen führen sollte, wozu Menschen in der Lage waren. Da es ein Teil unserer Geschichte ist, sollten solche Berichte bewahrt werden und als Mahnung fungieren. Mich konnte Marys Geschichte nicht so sehr berühren, wie die vieler anderer. Es ist jedoch ein wirklich gelungenes Sachbuch.