Hölle

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Der Leser hat hier die Tagebuchaufzeichnungen der 15-jährigen Miriam Wattenberg/Mary Berg über ihre Internierung im Warschauer Ghetto und ihre Rettung vorliegen.
Bei einem solchen Buch, das auf wahren Begebenheiten basiert und wichtige Beobachtungen einer Zeitzeugin verarbeitet hat, spielt Kritik zum Sprachstil und Aufbau nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle.
So erlebt man also vor allem die erschütternden Handlungen, die Menschen jüdischen Glaubens in Polen im 2. Weltkrieg durch die Nazis erdulden mussten durch die Aufzeichnungen eines jungen Mädchens über vier Jahre hinweg eindringlich mit.
Hunger, Kälte, brutale Gewalt, Willkür, Tod, so viel Tod.
Detaillierte Schilderungen, so viele Namen und Zusammenhänge werden erwähnt, ich war immer wieder verwundert, dass das ein so junges Mädchen geschrieben hat.
Irgendwo in einem der Vorworte wird erwähnt, dass das Buch ganz überarbeitet worden ist.
Mir wäre die ursprüngliche Originalfassung, die direkt am Ende des Krieges in den USA veröffentlicht wurde, eigentlich lieber.
So fehlt hier ein bisschen das spürbar Authentische, wie es zum Beispiel beim Tagebuch der Anne Frank der Fall ist.
Ansonsten ein unverzichtbares Sachbuch, was jeden schaudern lässt und hoffentlich dazu beiträgt, ein derartiges menschliches Desaster nicht noch einmal geschehen zu lassen.