Ich weiß nicht, was ich davon halten soll!

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bernd rottach Avatar

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Natürlich ist das Buch von vorne herein interessant. Muss es wohl auch, denn es ist vielleicht nicht politisch korrekt, ein Buch über den Holocaust nicht interessant zu finden - oder?!
Auf jeden Fall hat das Buch bei mir zwiespältige gefühle ausgelöst:
- da ist zu einen der Stil, die Sprache, der Duktus, der fast gefällig dahin plätschert, wie es - bei einem jungen Mädchen - wohl zu erwarten ist.
- da ist auf der anderen Seite das Thema, der Tod, das Leid, das Entsetzen, die Furcht, die mit dem Thema Warschauer Ghetto untrernnbar verbunden ist.
- und da ist zum dritten der Aufbau des Buches, in der Form eines Tagebuches - was es ja auch ist - der eine unkommentierte Redaktion der Vorlage suggeriert. Wobei die Anmerkungen sicher zwingend notwendig sind - aber mit ihrer Platzierung am Ende des Buches durch das dauernd notwendige Blättern, dazu verführen sie nicht zu nutzen. Dadurch verliert das Buch an Authenzität und wird - für mich - weder zur interessanten Freizeitlektüre, noch zur echten Auseinandersetzung oder Ergänzung meines Wissens über das Warschauer Ghetto.
Daher sollte man sich weder zu viel historisch relevante Beschäftigung mit dem Dritten Reich, noch interessante Urlaubslektüre versprechen. Für das Buch, dass man im Alltag so nebenbei Stück für Stück, Absatz für Absatz oder Kapitel für Kapitel liest ist es nicht geeignet. Es nimmt den Leser doch durch die Fakten zu sehr und durch den Stil zu wenig gefangen.