Zeitzeugentagebuch gegen das Vergessen

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minangel Avatar

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Inhalt: Mary Bergs Tagebuch beginnt 1939 an ihrem fünfzehnten Geburtstag. Ihre Heimat Polen gerät zu jener Zeit immer mehr unter die Tyrannei der deutschen Armee. Mary überlebt vier Jahre Nazi-Terror, bevor sie entkommen kann. In zwölf kleinen Notizbüchern hält sie das Leben im Warschauer Ghetto fest. Es wird der erste veröffentlichte Augenzeugenbericht (übernommen).
Meine Meinung: erschütternd ehrlich authentisch naher Bericht von der 15jährigen Mary Berg aus dem Warschauer Ghetto. Viel mehr Zeitzeugenbericht geht nicht mehr. Mary hat das Glück im Unglück, dass ihre Mutter amerikanische Staatsbürgerin ist. Somit entkommen sie dieser Hölle und können nach Amerika auswandern. Doch bevor es so weit ist, hält sie den Alltag der Judenverfolgung im Ghetto fest. In ihrer eigenen Geheimschrift auf eng beschriebenen zwölf Notizblöcken schreibt sie über die Jahre ihr Tagebuch. Erst im sicheren Amerika bringt sie ihre Aufzeichnungen in Buchform. Wir Leser erhalten dadurch einen tief erschütternden Zeitbericht, der nichts beschönigt und uns fragend zurücklässt, wie all diese Gräueltaten vor der Welt so lange unentdeckt blieben.
Bewundernswert die Bewohner des Ghettos, die neben dem täglichen Schrecken versuchen ein normales Leben weiter zu führen. Leider sind auch hier nicht alle gleich gestellt, denn wer Geld hat, lebt privilegierter und hat mehr Chancen. Doch im Endeffekt kann auch Geld nicht vor dem Tod bewahren... Bewegt hat mich, dass ich auch die Schuldgefühle der Überlebenden herauslesen konnte.
Fazit: ein lesenswertes Zeitzeugnis gegen das Vergessen und ich möchte lesenswerte 4 Sterne vergeben.