Die Hoffnung, die Würde und die Zukunft

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owenmeany Avatar

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Ein tyrannisches Regime will in einer grausamen Zeremonie den Prinzen Arkyn vor seinen Karren spannen - es erinnert entfernt an die Tribute von Panem. Dieser entzieht sich und flieht, wobei er mit seinem Seelentier Hurakan martialische Gefechte zu bestehen hat und das Mädchen Saga vom anderen Ende der Welt trifft.

In den Gesprächen mit ihr gewinnt er immer mehr Klarheit über den Ursprung dieses Unrechtsstaats, der entstanden ist aus extremer Gier nach Gold und der damit verbundenen Unterjochung der Ureinwohner dieses Kontinents und dessen gesamter Natur, alles aufgebaut auf einem geschickt konstruierten Lügengebäude, das in erster Linie der Verbreitung von Angst dient.

Regelrecht philosophische Passagen bilden den Überbau. Wenn zum Beispiel der Smilo den Gebrauch des Feuers und des Sprengstoffs in den Bergwerken kritisiert, kann man den Zusammenhang zu unserer heutigen Technikgläubigkeit herleiten. Überhaupt klingt in Hurakans Einwürfen gelegentlich Ironie durch, die die Abgründigkeit der Geschichte auflockert.

Die Rolle der Träume bei der Aufklärung der Zusammenhänge stört mich: es ist meiner Ansicht nach ein billiges Mittel und dramaturgisch nicht sehr elegant. Aber in diesem Buch rechtfertigt sich deren Bedeutung durch die grundsätzliche Anlage der Story, die zwischen Traum und Wirklichkeit oszilliert und das auch immer wieder zum Thema macht ("Doch ein Traum einmal geträumt wird zu einer Wahrheit ..." S. 220).

Als sich alle Wesen des Waldes miteinander verbünden, kommt es zum großen Showdown.

Diesem spannenden Fantasyabenteuer mit Tiefgang und einer überzeugenden Botschaft wünsche ich viele jugendliche und erwachsene Leser.