Folgen eines Attentates

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Der Roman "Warda" von Rose Daniel hat mich durch sein besonderes Cover mit den zwei,
nur durch die verschiedenen Augenfarben unterschiedlichen Gesichtern, stark angezogen.
Auch der Buchfigur Cherin, Schwester des jungen Polizisten Tamer Al Bari sind diese unterschiedlichen Augen aufgefallen. Kurze Zeit später ist sie tot. Opfer eines Terroranschlages, das durch die Protagonistin dieses aufregenden Romans, Agnesa, auf einem muslimischen Fest verübt wurde. Auch Agnesa wird Opfer ihres eigenen Anschlages. Sie erleidet eine Amnesie und wird von Cherins Bruder in der Wohnung seiner Familie untergebracht. Nicht ahnend, dass diese junge Frau für den Tod seiner Schwester verantwortlich ist. Während Agnesas Gruppe neue Anschläge plant, kehrt ihre Erinnerung nach und nach wieder zurück.
Zwischenzeitlich hat Tamer für die verletzlich wirkende junge Frau Gefühle entwickelt, obwohl ihm nach und nach bewusst wird, dass Agnesa für den Anschlag mit verantwortlich ist. Die Autorin schreibt offen und schonungslos über das Attentat und seine Folgen für die Angehörigen der Opfer und für die Attentäterin selber. Der Schreibstil ist spannend und sie vermittelt gekonnt die Empfindungen beider Seiten. Der Seite der Opfer und der Seite der Täterin. Ein emotionaler Roman, der mich nach dem Lesen noch längere Zeit beschäftigt hat.