Happiness is a butterfly

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annatalea Avatar

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Schon das Cover hat mich sofort fasziniert. Die dunklen Farben, die dann aber von der roten Schrift durchbrochen werden, wirken geheimnisvoll und intensiv und genau so fühlt sich auch die Geschichte an. Dieses Zusammenspiel von Dunkelheit und Licht spiegelt perfekt wider, was die Figuren im Buch erleben und auch wer sie sind.
Die Geschichte selbst hat mich richtig mitgenommen. Es geht um Hass, Schmerz und Rache, aber genauso um Liebe, Familie und die Möglichkeit, ein neuer Mensch zu werden. Und was ich an Geschichten immer liebe ist, wenn man mehr als nur eine Perspektive aufgezeigt bekommt und Rose Daniel macht genau das und so schaut ma. durch die Augen verschiedener Figuren und bekommt so ein sehr menschliches, vielschichtiges Bild. Jede Figur fühlt sich echt an, mit ihren Stärken, Schwächen und Widersprüchen. Und auch die Geschichte wirkt dadurch so viel runder und auch vollständiger, weil man eben nicht nur die eine Seite dargelegt bekommt.
Rose Daniels Schreibstil hat mich total überzeugt. Erstmal brauchte ich kurz, um in ihre Geschichte einzutauchen, doch wenn man einmal drinnen ist, wirkt es genau passend wie es ist. Sie schreibt so, dass man das Gefühl hat, direkt dabei zu sein man spürt die Verzweiflung, die Sehnsucht, aber auch die Hoffnung. Oft musste ich beim Lesen innehalten, weil mich eine Szene so sehr berührt hat oder auch das was die Personen gesagt haben. Ohne Witz, ich glaube ich habe mir noch nie so häufig Zitate aus einem Buch rausgeschrieben. Vor allem die Liebesgeschichte zwischen Agnesa und Tamer ist so gut dargestellt worden. Sie kommt so ganz leise und schleichend, aber gerade dadurch unglaublich schön und glaubwürdig und hat auch echt Tiefe. Keine kitschige Romanze, sondern etwas, das sich echt. Auch wenn man sagen muss, dass diese Liebesbeziehung erst am Ende wirklich im Vordergrund steht. Denn die Geschichte zeigt einem auch, dass man aussuchen kann, wer man ist, aber auch von den Schwierigkeiten, sich selbst zu finden und herauszufinden, wer man denn überhaupt sein möchte.
„Warda. Die Dornen der Rose“ ist ein Buch, das mitten ins Herz trifft. Es ist nicht leicht, aber unglaublich bereichernd und wunderschön und schmerzhaft zugleich. Ich empfehle es jedem, der Geschichten lesen möchte, die einen nicht nur unterhalten, sondern auch nachdenken lassen und vielleicht sogar sein eigenes handeln und Vorurteil zu reflektieren. Und auch wenn es nicht unbedingt das war, was ich erwartete habe, ich habe mehr an einen kurzweiligen Thriller gedacht, bin ich so froh, dass es eben nicht eine spannende Geschichte war, sondern noch so viel mehr Inhalt hatte.