Interessanter Ansatz

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kaberke Avatar

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Das Buch hat mich mit seiner Grundidee sofort neugierig gemacht: Die Frage, ob Liebe oder Hass stärker ist, finde ich total spannend – und auch wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Der Einstieg war richtig stark geschrieben, ich war direkt drin in der Geschichte und wollte wissen, wie es mit Warda weitergeht.
Leider hat mich die Umsetzung dann nicht ganz überzeugt. Zwischendurch wirkte die Sprache auf mich etwas unnatürlich, fast schon gestellt – das hat es mir schwer gemacht, wirklich in die Figuren einzutauchen. Vor allem zu Warda selbst konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen. Ich hätte mir gewünscht, dass ihre Radikalisierung tiefer und nachvollziehbarer dargestellt wird. So blieb vieles eher an der Oberfläche, und ich habe oft nicht ganz verstanden, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft.
Ein weiterer Punkt, der mich irritiert hat, war die Liebesgeschichte zwischen ihr und Tamer. Ich fand das ziemlich konstruiert – vor allem, weil Warda anscheinend sehr an Tamers verstorbene Schwester erinnert. Dass er sich dann ausgerechnet in sie verliebt, fand ich... ehrlich gesagt ein bisschen seltsam.
Trotz allem finde ich es gut, dass das Buch sich an so ein schwieriges und relevantes Thema heranwagt. Für mich war die Umsetzung aber nicht ganz rund – gute Ansätze, aber mit Luft nach oben.
Fazit: Starkes Thema und ein vielversprechender Anfang, aber sprachlich und inhaltlich leider nicht ganz stimmig für mich.