Vergeltung oder Liebe?
        In "Warda" begleiten Leserinnen und Leser eine Protagonistin auf der Suche nach sich selbst. Dabei handelt es sich nicht nur um eine sprichwörtliche Selbstfindung, sondern vor allem auch um das Wiederfinden der eigenen Erinnerungen. Den Warda (oder Agnesa, wie sie früher hiess) hat bei einem Terroranschlag ihr Gedächtnis verloren.
Dass sie selbst für den Anschlag verantwortlich ist, erfährt Warda erst nach und nach. Bis es so weit ist, ermöglicht ihr das"Weiterleben" ohne die Kenntnis ihres früheren Daseins, Entscheidungen neu zu fällen und anderen Menschen und Kulturen frei von Vorurteilen zu begegnen. Als sie sich dann auch noch in Tamer verliebt, dessen Familie sie bei sich aufgenommen hat, ist das Drama perfekt. Denn weder Warda noch Tamer wissen zum Zeitpunkt ihrer entfachten Liebe, dass Warda die Mörderin von Tamers Schwester ist.
Schon nur die Handlung von "Warda" bietet also viel Spannungspotential. Viel eindrücklicher ist aber, dass die Geschichte einige tiefgreifende Fragen aufwirft. Wie gehen wir mit unaushaltbarer Trauer um? Bringt uns Vergeltung wirklich weiter? Unter welchen Umständen können wir einander verzeihen? Und: Sind Menschen, die anderen Religionen angehören als der unseren wirklich "anders" (d.h. schlechter) als wir? (Natürlich nicht!)
Auf der Rückseite des Buches steht "Zwischen Liebe und Hass lebt die Hoffnung", was die Botschaft der Erzählung treffend in einem Satz zusammenfasst.
Die Geschichte ist mitreissend geschrieben, der Schreibstil ist flüssig und es lässt sich leicht lesen. Die Handlung an sich, sowie die damit verbundenen ethischen Fragen haben mir sehr gut gefallen. Einige Szenen bzw. Wendungen waren mir aber dann doch etwas zu überladen. Es ist für mich nicht überraschend, dass die Autorin zuerst begonnen hat, ein Drehbuch zu schreiben (wie sie im Nachwort erwähnt), da einige Szenen tatsächlich sehr filmisch wirken. Das kann man mögen oder nicht, für mich war es an einigen Stellen etwas too much.
Alles in allem fand ich "Warda" aber definitiv lesenswert. Die Geschichte ist spannend, das Buch lässt sich gut verschlingen. Eine eingängige Lektüre zu einem schweren Thema. Die Autorin beweist damit - finde ich - viel Mut und Raffinesse.
    Dass sie selbst für den Anschlag verantwortlich ist, erfährt Warda erst nach und nach. Bis es so weit ist, ermöglicht ihr das"Weiterleben" ohne die Kenntnis ihres früheren Daseins, Entscheidungen neu zu fällen und anderen Menschen und Kulturen frei von Vorurteilen zu begegnen. Als sie sich dann auch noch in Tamer verliebt, dessen Familie sie bei sich aufgenommen hat, ist das Drama perfekt. Denn weder Warda noch Tamer wissen zum Zeitpunkt ihrer entfachten Liebe, dass Warda die Mörderin von Tamers Schwester ist.
Schon nur die Handlung von "Warda" bietet also viel Spannungspotential. Viel eindrücklicher ist aber, dass die Geschichte einige tiefgreifende Fragen aufwirft. Wie gehen wir mit unaushaltbarer Trauer um? Bringt uns Vergeltung wirklich weiter? Unter welchen Umständen können wir einander verzeihen? Und: Sind Menschen, die anderen Religionen angehören als der unseren wirklich "anders" (d.h. schlechter) als wir? (Natürlich nicht!)
Auf der Rückseite des Buches steht "Zwischen Liebe und Hass lebt die Hoffnung", was die Botschaft der Erzählung treffend in einem Satz zusammenfasst.
Die Geschichte ist mitreissend geschrieben, der Schreibstil ist flüssig und es lässt sich leicht lesen. Die Handlung an sich, sowie die damit verbundenen ethischen Fragen haben mir sehr gut gefallen. Einige Szenen bzw. Wendungen waren mir aber dann doch etwas zu überladen. Es ist für mich nicht überraschend, dass die Autorin zuerst begonnen hat, ein Drehbuch zu schreiben (wie sie im Nachwort erwähnt), da einige Szenen tatsächlich sehr filmisch wirken. Das kann man mögen oder nicht, für mich war es an einigen Stellen etwas too much.
Alles in allem fand ich "Warda" aber definitiv lesenswert. Die Geschichte ist spannend, das Buch lässt sich gut verschlingen. Eine eingängige Lektüre zu einem schweren Thema. Die Autorin beweist damit - finde ich - viel Mut und Raffinesse.
