Lockerer Ratgeber für Beziehungsprobleme

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Ich habe mich sehr darauf gefreut, das Buch „Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?“ zu lesen und daraus wertvolle Tipps mitzunehmen. Schon zu Beginn wurde jedoch sehr deutlich, dass Männer und Frauen sehr klischeebehaftet beschrieben werden, weswegen ich es schwer fand, mich in die Geschichten, die die Autorin anhand von Fallbeispielen aus der Praxis erzählt, hineinzuversetzen. Zwar begründet die Autorin die Beschreibung der ständig redenden und schimpfenden Frau und des wortkargen und unaufmerksamen Mannes damit, dass ihr die Kombinationen in der Realität häufiger begegnen würden und manche Verhaltensweisen und Denkmuster mehr bei Frauen oder bei Männern aufzufinden sind, dennoch haben mich die überspitzten Darstellungen leider nicht abholen können. Manche Lösungen von Beziehungsproblemen (wie zwei getrennte Wohnungen, nur damit keiner sein Dringlichkeitsbedürfnis von Ordnung verändern muss, oder dass man seinen 94-jährigen Mann verlässt, weil er nicht mehr genügend mit einem spricht) mögen in den Fällen für die Personen funktioniert haben, waren für mich allerdings eher unbefriedigend.
Positiv ist der leichte Schreibstil hervorzuheben, der ein flottes Lesen ermöglicht. Grundsätzlich hätte ich mir mehr Tiefe erhofft, da die Geschichten teilweise sehr umschweifend sind, das Fazit daraus jedoch relativ einfach und nicht unbedingt überraschend. Aber auch wenn man das Meiste vermutlich schon weiß, oder zumindest schon mal gehört hat, ist das Buch eine gute Erinnerung, sich nicht zu sehr in den eigenen Gedanken und Emotionen zu verstricken, sondern sein eigenes Verhalten zu reflektieren und mit seinem Partner zusammenzuarbeiten statt gegen ihn zu arbeiten.