Am Gardasee auf Churchills Spuren
Anfangs ein wenig zäh, aber etwa ab der Mitte dann doch recht spannend. Ein Regionalkrimi mit viel Lokalkolorit, bei dem allerdings das Krimithema weniger Gewicht hat als die Familiengeschichte der Pittis.
Aber der Reihe nach: Im Auftrag ihres totgeglaubten aber wieder aufgetauchten Vaters (des Starjournalisten Arnaldo Pitti) will die junge Journalistin Gianna Pitti einen Informanten treffen, findet stattdessen aber eine weibliche Leiche. Danach passiert erst einmal nicht viel. Gianna meldet den Leichenfund nicht (?) bei der Polizei sondern fährt erst eimal nach Hause. Im weiteren beschäftigt sich die Handlung erst einmal mit den zumeist schon aus Band 1 bekannten Protagonisten (Giannas Chefin beim Messagero, Giannas Onkel den Marchese - Lebenskünstler und der Einzige der Familie der seinen Adelstitel nicht abgelegt hat, Giannas Mutter und ihren neuen, jüngeren Freund, der Historiker ist, und Giannas Vater). Die Geschichten aus der Familie sind durchaus kurzweilig, hätten aber vielleicht etwas weniger ausführlich sein dürfen. Nebenbei geht es auch immer um die momentan prekäre Lage der Printmedien, denn drei der Hauprfiguren sind ja Journalisten.
Im Kriminalfall geht es um angeblich verschollene Briefe von Churchill an Mussolini, die wenn sie tatsächlich existieren mit ihrem Auftauchen den guten Ruf des Antifaschisten Churchill beflecken könnten. Dieser war in den 1920er und dreißiger Jahren häufig am Gardasee und auch gut bekannt mit dem Großvater der Pittis, der ihn des öfteren in seinen Tagebüchern erwähnte. Die Krimigeschichte geht zuerst sehr langsam voran und als Leser bekommt man neue Informationen nur in homöopathischen Dosen, und kann sich nicht wirklich ein Bild machen. Allerlei verdächtige Personen werden kurz erwähnt, aber es bleibt unklar welche Rolle sie spielen. Dann gegen Ende beschleunigt sich das Tempo rapide, und nun prasseln die Infos auf einen ein. Der Fall mit historischer Verbindung ist interessant, das Setting am See ist reizvoll, die Protagonisten sind sympathisch (besonders der Marchese), der Schreibstil ist humorvoll, flott und gut lesbar und der Fall wird zufriedenstellend aufgelöst.
Insgesamt hat mir der erste Band vom Aufbau her zwar etwas besser gefallen, aber auch dieser zweite Band ist durchaus unterhaltsam und gegen Ende auch spannend. Da mir die Hauptfiguren schon etwas ans Herz gewachsen sind, werde ich wohl auch den nächsten Band wieder lesen und hoffe, dass die Krimihandlung dann wieder etwas stringenter erzählt wird. Nichts für Fans von harten und actionlastigen Krimis, aber für Cosy und Regionalkrimifreunde unbedingt zu empfehlen.
Aber der Reihe nach: Im Auftrag ihres totgeglaubten aber wieder aufgetauchten Vaters (des Starjournalisten Arnaldo Pitti) will die junge Journalistin Gianna Pitti einen Informanten treffen, findet stattdessen aber eine weibliche Leiche. Danach passiert erst einmal nicht viel. Gianna meldet den Leichenfund nicht (?) bei der Polizei sondern fährt erst eimal nach Hause. Im weiteren beschäftigt sich die Handlung erst einmal mit den zumeist schon aus Band 1 bekannten Protagonisten (Giannas Chefin beim Messagero, Giannas Onkel den Marchese - Lebenskünstler und der Einzige der Familie der seinen Adelstitel nicht abgelegt hat, Giannas Mutter und ihren neuen, jüngeren Freund, der Historiker ist, und Giannas Vater). Die Geschichten aus der Familie sind durchaus kurzweilig, hätten aber vielleicht etwas weniger ausführlich sein dürfen. Nebenbei geht es auch immer um die momentan prekäre Lage der Printmedien, denn drei der Hauprfiguren sind ja Journalisten.
Im Kriminalfall geht es um angeblich verschollene Briefe von Churchill an Mussolini, die wenn sie tatsächlich existieren mit ihrem Auftauchen den guten Ruf des Antifaschisten Churchill beflecken könnten. Dieser war in den 1920er und dreißiger Jahren häufig am Gardasee und auch gut bekannt mit dem Großvater der Pittis, der ihn des öfteren in seinen Tagebüchern erwähnte. Die Krimigeschichte geht zuerst sehr langsam voran und als Leser bekommt man neue Informationen nur in homöopathischen Dosen, und kann sich nicht wirklich ein Bild machen. Allerlei verdächtige Personen werden kurz erwähnt, aber es bleibt unklar welche Rolle sie spielen. Dann gegen Ende beschleunigt sich das Tempo rapide, und nun prasseln die Infos auf einen ein. Der Fall mit historischer Verbindung ist interessant, das Setting am See ist reizvoll, die Protagonisten sind sympathisch (besonders der Marchese), der Schreibstil ist humorvoll, flott und gut lesbar und der Fall wird zufriedenstellend aufgelöst.
Insgesamt hat mir der erste Band vom Aufbau her zwar etwas besser gefallen, aber auch dieser zweite Band ist durchaus unterhaltsam und gegen Ende auch spannend. Da mir die Hauptfiguren schon etwas ans Herz gewachsen sind, werde ich wohl auch den nächsten Band wieder lesen und hoffe, dass die Krimihandlung dann wieder etwas stringenter erzählt wird. Nichts für Fans von harten und actionlastigen Krimis, aber für Cosy und Regionalkrimifreunde unbedingt zu empfehlen.