Hat mich diesmal nicht ganz überzeugt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bellis-perennis Avatar

Von

Nachdem ich den ersten Band dieser Krimi-Reihe rund um Gianna Pitti-Sanbaldi gelesen und für interessant befunden habe, war ich sehr neugierig auf die Fortsetzung. Gleich vorweg, ich bin leider enttäuscht worden. Dabei hat mich der Klappentext, in dem es um ein bislang nicht gelüftetes Geheimnis von Winston Churchill gehen sollte, angesprochen.

Gianna soll auf Bitte ihres Vaters Arnaldo, einem ehemaligen Investigativjournalisten, am Ufer das Gardasees einen Informanten treffen, der Aufschluss zu Churchills Geheimnis geben könnte. Doch der erscheint nicht, stattdessen findet Gianna eine Frauenleiche und eine leer CD-Hülle mit der Aufschrift „Churchills Geheimnis“.

Offensichtlich war hier jemand schneller. Nur wer? Der englische Geheimdienst, der Churchills Geheimnis um jeden Preis gewahrt haben will? Geschäftemacher? Oder doch die Ewiggestrigen und ihre Nachkommen, die Mussolini & Co. gar nicht so übel fanden und finden?

Meine Meinung:

Einem geschätzten Staatsmann, ein wohl gehütetes Geheimnis entreißen zu wollen, dass vielleicht an seinem Saubermann-Image kratzt, ist ein interessanter Ansatz. Leider ist die Umsetzung nicht so toll gelungen. Wir Leser stolpern mit der Familie Pitti-Sanbaldi, das sind Gianna, die Brüder Arnaldo und Francesco sowie Arnaldos Ex-Frau (mit zwielichtigem Lover) und seine aktuelle Freundin, Giannas Chefin Elvira durch die Handlung. Oftmals stehen die komplizierten Familienverhältnisse dem flüssigen Lesen und der Spannung im Weg.

Die Jagd nach Churchills Geheimnis nimmt nur wenige Tage in Anspruch und endet mit einem Showdown sowie einer unerwarteten Auflösung, die zum Schmunzeln anregt. Echte Spannung und Polizeiarbeit, die ich von Commissario Grauner und Saltapepe kenne, fehlen hier gänzlich.

Die Charaktere, ausgenommen Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi, der mir durch seine unkonventionelle, bisweilen schrullige Art gut gefällt, bleiben eher blass.

Fazit:

Der erste Fall mit Gianna Pitti Was der See birgt hat mir wesentlich besser gefallen. Hier reicht es nur für 3 Sterne.