Enttabuisierung des Redens über das Sterben

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jana_f.s. Avatar

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Die studierte Politikwissenschaftlerin Louise Brown, die nach langer journalistischer Arbeit nun als Trauerrednerin tätig ist, gibt uns in ihrem im Herbst 2021 bei Diogenes erschienenen Buch "Was bleibt wenn wir Sterben. Erfahrungen einer Trauerrednerin" wertvolle und gewinnbringende Erfahrungen und Einsichten rund um die Themen Tod und Trauer sowie den Umgang damit an die Hand. Auf rund 340 Seiten dürfen wir durch ihre erzählende Stimme in ihr eigenes Leben blicken, in die Leben der Menschen, deren Tod sie begleitet hat und in die Leben der trauernden Hinterbliebenden. Dabei gefällt mir besonders gut, wie persönlich der gesamte Aufbau des Buches ist; wie ihre Arbeit als Trauerrednerin aus schmerzlichen Erfahrungen ihres eigenen Lebens resultiert, dem Tode der eigenen Eltern.
Das Reden über den Tod ist in gewisser Hinsicht bzw. bei vielen Menschen immernoch tabusiert, aber Brown führt uns in ihrem Buch vor Augen, wie wichtig und richtig es ist, sich mit dieser Thematik, die uns alle früher oder später und zudem in verschiedenen Rollen betrifft, überhaupt und auch bewusst auseinanderzusetzen.
Die Lektüre hat mir ob dieser schwermütigen Thematik große Freude bereitet und einige neue Perspektiven an die Hand gegeben. Eine klare Emfehlung.