Ergreifend

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letterrausch Avatar

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Die meisten werden wohl schon Erfahrungen mit Trauer gemacht haben. Und die Glücklichen, denen das bisher erspart blieb, können sicher sein, dass auch sie noch Trauer erleben werden. Es ist ein universales Thema, etwas, das jeden angeht. Und so ist auch Louise Browns Buch “Was bleibt, wenn wir sterben” eine Lektüre, die jedem ans Herz zu legen ist.

Brown, in London geboren und mittlerweile wohnhaft in Hamburg, ist eigentlich Journalistin. Durch den Tod ihrer Eltern und ihre eigenen Erfahrungen mit der Trauer ist sie jedoch auf den Beruf der Trauerrednerin gekommen. Ihr Buch erzählt sowohl davon, was es heißt, im Wohnzimmer von Trauernden zu sitzen und mit ihnen über Verstorbene zu sprechen, als auch davon, wie sie mit ihrer eigenen Trauer umgegangen ist. Es ist einerseits ein Einblick in einen Beruf, der den meisten sicher rätselhaft und auch abseitig erscheint. Aber andererseits verknüpft Louise Brown das mit ganz persönlichen Meditationen über das Sterben und die eigene Endlichkeit.

Durch ihre journalistische Ausbildung ist sie in der Lage, auch aus vermeintlich “banalen” und “alltäglichen” Biographien das Besondere, Ergreifende, Allgemeingültige heraus zu extrahieren. Sie versteht es, Highlights zu setzen, und ihre persönliche Trauergeschichte mit ihrer Arbeit in Beziehung zu setzen. Somit ist “Was bleibt” eine persönliche Meditation über ein sehr individuelles Thema, als auch ein allgemeingültiges Plädoyer dafür, der Trauer einen angemessenen Rahmen und Raum zu geben in unserer Zeit, die den Tod so gern verdrängt. Eine sehr lohnende Lektüre!