Sehr tröstlich, sehr persönlich!

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petris Avatar

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Der Tod. Etwas, das uns alle erwartet, etwas, dem niemand entkommen kann, etwas, womit wir uns wohl viel mehr beschäftigen sollten. Mit dem Tod allgemein, mit dem eigenen Tod und vor allem auch mit dem Tod von geliebten Menschen und dem Weiterleben danach. Dabei weiß jede:r, der:die sich diesem Thema gestellt hat, darüber gesprochen hat (auch über die Ängste), sich damit beschäftigt hat, wie heilsam und wohltuend das ist. Die Trauer wird deshalb nicht weniger, aber man kann anders damit umgehen, die Angst vor dem Unbekannten bleibt auch, aber sie wird leichter, wenn man sich damit auseinandersetzt.
In ihrem sehr persönlich gehaltenen Buch widmet sich die Trauerrednerin Louis Brown all diesen Themen. Ihr Zugang ist ein ganz persönlicher, denn ihr Weg als Trauerrednerin war nicht vorgezeichnet. Erst der Tod beider Eltern kurz hintereinander hat sie dazu gebracht, sich mit Tod und Trauer zu beschäftigen und später kam dann der Schritt, Trauerrednerin zu werden.
Was ich so schön finde an diesem Buch ist, dass es so persönlich gehalten ist und dass es kein Ratgeber sein will. Da erzählt einfach jemand von seinen persönlichen und beruflichen Erfahrungen mit Tod und Trauer, von Begegnungen mit Trauernden und davon, wie heilsam es ist, diesen Themen Raum zu geben und darüber zu sprechen. Sie gibt auch keine Anleitungen, wie man mit Trauer umzugehen hat, sondern es wird klar, dass das etwas sehr Persönliches und auch Individuelles ist. Und dass es keine Abkürzung gibt. So wie wir dem Tod nicht entkommen können, müssen wir auch unsere Trauer aushalten. Jede:r auf seine:ihre Weise.
„Was bleibt, wenn wir sterben“ ist ein Buch, das ich allen empfehlen kann, die gerade jemanden verloren haben, aber auch, wenn sie kurz davorstehen. Es ist aber auch ein Buch für Leser:innen, die sich einfach mit dem Thema Tod und Abschied beschäftigen wollen. Ich fand es sehr gelungen. Tröstlich, informativ und gut zu lesen!