Überzeugend echt geschrieben

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lielo99 Avatar

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Die Autorin Louise Brown litt nach dem Tod ihrer Eltern sehr. Sie hinterfragte ihr bisheriges Leben und kam zu dem Schluss, dass etwas fehlte. Wollte sie in dem Hamsterrad bleiben? Fühlte sie sich in ihrem Berufsleben rundherum zufrieden. Rasch erkannte sie, dass beide Fragen mit nein beantwortet werden mussten. Nach einigen unruhigen Tagen und vielen Überlegungen entschloss sie sich, dass sie beruflich einen Neuanfang gehen will.

Was bleibt, wenn wir sterben beginnt mit dem Werdegang der Autorin zum außergewöhnlichen Beruf der Trauerrednerin. Wie sie zur Berufswahl kam und wie sich ihre Einstellung zum Leben dadurch änderte. Sie schreibt, welche Gedanken sie bei der Formulierung einer Trauerrede bewegen. Sie sollte nicht nur aus dem Lebenslauf des Verstorbenen bestehen. Viel mehr sind es die kleinen Dinge, welche einen Menschen tatsächlich ausmachen. Denn, Trauer besteht nicht zwangsläufig nur aus Traurigkeit. Dieser lapidare Spruch: „Herzliche Teilnahme“ klingt doch viel besser, wenn gesagt wird: „I am sorry for your less“. Also: „Ich bedaure deinen Verlust.“ Und noch ein Gedanke, der mir ausgesprochen gut gefiel: Als gesunder Mensch sollte sich niemand über ein einzelnes graues Haar aufregen. Ist es nicht viel aufbauender, froh zu sein, dass man das Ergrauen der Haare überhaupt erlebt?

Bei Büchern über Tod und Trauerbewältigung bin ich stets sehr skeptisch. Aber dieses Werk hat mich vollkommen überzeugt. Es werden keine klugen Reden niedergeschrieben und Floskeln wiederholt. Luise Brown spricht aus ihren Erfahrungen und das so, dass ich diese auch wirklich nachvollziehen konnte. Zudem zitierte sie etliche Sätze aus ihren Reden, die mir ebenfalls sehr gut gefielen. Zum Schluss gibt es noch einen Zitatnachweis und ein Interview mit Frau Brown. Ja, es ist ein lesenswertes und gar nicht trauriges Buch. Volle Empfehlung dafür.