Emotionale Achterbahn auf hoher See

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charleen Avatar

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Vida ist in einem Leben voller Routine und Verpflichtungen gefangen. Als die unabhängige Marie auf die Insel kommt, freunden sich die beiden Frauen an und Vida beginnt, ihre bisherige Lebensweise zu hinterfragen. Doch als ihr Bruder Zander auf die Insel zurückkehrt und sich ebenfalls für Marie interessiert, entfacht dies in Vida eine starke Wut.

Die Figuren sind sehr gut konzipiert. Besonders die Protagonistin Vida durchlebt eine starke Entwicklung, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Ihre Beziehung zu Marie, der unabhängigen und selbstbewussten neuen Bewohnerin der Insel, ist vielschichtig und mitreißend. Die Atmosphäre der kleinen Insel mit ihren wenigen Bewohnern und dem eintönigen Leben wird perfekt eingefangen.

Die extrem kurzen Kapitel hatten einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Immer wieder dachte ich mir, "nur noch ein Kapitel", bis ich schließlich das ganze Buch in einem Rutsch verschlang. Das war besonders bemerkenswert, da ich zuvor in einer Leseflaute steckte.

Der Plot des Buches entfaltet sich geschickt. Das Ende, welched sich zwar auf den letzten 50 Seiten nach und nach andeutete, kam für mich dennoch überraschend und ließ mich nachdenklich und schweigend zurück. Der ausgeschmückte Schreibstil der Autorin hat mir besonders gut gefallen. Er schaffte es, die Emotionen der Geschichte perfekt zu transportieren, und ich fand mich immer wieder in den unheimlich vielen tollen Textpassagen verloren.

Zu Beginn wurde ich schnell in die Geschichte hineingezogen, doch leider flachte die Handlung mit der Zeit etwas ab und verlor an Schwung. Dennoch konnte mich das Buch insgesamt durch seine Tiefe und Emotionalität überzeugen.