Ich war nicht mehr ich

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Genau die richtige Sommerlektüre, wenn es euch in diesem Sommer an nördliche Küsten Europas verschlägt, denn dieser Roman spielt auf einer Insel im hohen Norden. Raues Klima, frische Brise, aber trotzdem ein Sommer in einem ganz eigenen Mikrokosmos. Ich hatte eine Nordseeinsel vor Augen, aber da hier eine fiktionale Welt erschaffen wurde, passt sicherlich auch vieles andere.
Der Roman liest sich super und entblättert diese ganz eigene Welt in der sich die Erzählstimme bewegt. Vida, der Roman wird nur aus ihrer Perspektive erzählt. Eine junge Frau, die auf der Insel groß geworden ist und durch den Zusammenhalt und die Erwartungshaltung der Eltern bleibt und ihre langjährige Jugendliebe Jannis heiratet und den Laden der Eltern übernehmen wird.
Doch dann gibt es diese andere junge Frau, die nicht von der Insel stammt, auf einmal da, so anders, so unnahbar und eigenwillig. Marie, die jeden Tag mit ihrer Meerjungfrauflosse im Meer schwimmt. Vida ist gebannt von ihr und nähert sich ihr an, sehr Nahe und Vida kommt ins Schwanken ob ihr vorgezeichneter Lebensweg wirklich das ist was sie will.
Noch dazu kommt ihr Bruder Zander, der nicht schnell genug von der Insel fliehen konnte zurück und bringt auf zwei Ebenen Vidas Leben ins Wanken, denn die Eltern wollen lieber, dass er den Laden übernimmt und außerdem bändelt er mit Marie an. Explosiv.
Was sich nach schlechtem Vorabendprogramm anhört, wenn ich das Zusammenfasse, ist von Alexandra Blöchl wahnsinnig gut in eine einsaugende Prosa verpackt. Eine absolute Leseempfehlung! Übrigens ist die Autorin unter diesem Namen Debütantin und in diesem etwas literarischeren Genre, aber sie hat schon etliches andersartiges publiziert unter den Namen: Lea Coplin und Anne Sanders!