Meerjungfrauen küsst man nicht

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sophie h. Avatar

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Vida lebt auf einer kleinen Insel im Norden. Nie hat sie sich Gedanken darüber gemacht, diese Insel zu verlassen. Hier gehört sie einfach hin. Ihr Bruder Zander dagegen hat gleich nach der Schule die Insel verlassen und hat eine Ausbildung in einer Großstadt begonnen. Das heißt für Vida, dass sie ihren Eltern im Laden und im Lokal helfen muss und dass sie irgendwann das Geschäft ihrer Eltern übernehmen wird. Jetzt ist ihre Hochzeit geplant. Vida wird ihren Freund aus Kindheitstagen heiraten. Jannis wohnt bei seinen Eltern nur 300 Meter entfernt von Vidas Elternhaus. Vidas Leben ist also klar und strukturiert. Bis Marie in das Nachbarhaus zieht. Marie ist so ganz anders: spontan, frei und von einer geheimen Aura umgeben. Marie wird vom Wasser magisch angezogen. Das Wetter kann noch so schlecht und kalt sein, Marie steigt in ihr Meerjungfrauenkostüm und muss schwimmen. Vida und Marie freunden sich an und schnell wird daraus mehr als eine ganz normale Freundschaft zwischen Frauen. In wenigen Wochen stellt Marie die Gedanken von Vida auf den Kopf. Und dann kommt plötzlich Zander zurück auf die Insel und noch einmal wird alles durcheinandergewirbelt.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Vida erzählt. Man kann so richtig in ihre gesamte Gefühlswelt eintauchen, was mir sehr gut gefallen hat. Die anderen Charaktere dagegen bleiben irgendwie blass und farblos – schade eigentlich. Das Buch hat sehr kurze Kapitel und ist recht groß gedruckt, sodass man es sehr schnell lesen kann. Auch der Schreibstil ist sehr flüssig. Bis zum Auftauchen von Zander fand ich die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmig. Hier hätte man raffen können. Dagegen waren die letzten Kapitel eher zu knapp beschrieben und sehr, sehr düster. Ich hatte mir von dem Buch etwas mehr versprochen.