Erster Teil der Gardasee-Reihe

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Im Gardasee wird ein Toter gefunden. Journalistin Gianna Pitti kannte den Mann und beginnt zu recherchieren. Nebenbei versucht sie auch immer noch, den Fall ihres verschwundenen Vaters zu klären.

Urlaubsambiente und lokales Flair bilden den Hintergrund dieses Krimis, der abwechselnd aus der Sicht der Hauptfiguren erzählt wird. Da ist die Reporterin Gianna Pitti, ihr etwas verschrobener Onkel, der Marchese Pitti-Sanbaldi, und ihre Chefin, die Journalistin Elvira Sondrini. Lange wissen die Lesenden nicht, worum es überhaupt geht. Der junge Mann wurde zwar grausam ermordet, ein Grund und vor allem sein Name sind zunächst aber nicht bekannt. Da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, verwendet der Autor viel Zeit auf die Einführung der Figuren und ihrer Hintergründe. Neben dem aktuellen Verbrechen, beschäftigt alle auch noch das Verschwinden von Arnaldo Pitti, den alle drei schmerzlich vermissen.

Gianna ist eine interessante Hauptfigur, die sich selbst im Weg zu stehen scheint. Es dauerte eine Weile, bis ich mit ihr warm wurde. Der Marchese ist ein guter Gegenpart. Seine versnobte, verschrobene Art lockert die Handlung etwas auf. Elvira ist ein sehr stimmiger Charakter. Die Mischung aus Chefin, Freundin und Journalistin ist gut gelungen.

Der Fall selbst baut sich so langsam auf, dass die Auflösung am Ende fast etwas überstürzt erscheint. Das Thema ist jedoch gut gewählt und umgesetzt. Durch die Perspektivwechsel und die wenigen Erklärungen wirkt alles etwas mysteriöser als es eigentlich ist. Insbesondere, dass die Lesenden nicht alle Informationen kennen, die die Figuren haben, ist eher ungewöhnlich für das Genre.

Im Großen und Ganzen ist es ein angenehmer und kurzweiliger Krimi. Ich kann mir gut vorstellen, auch den zweiten Teil der Reihe zu lesen.