Das Leben hat viele Farben

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guildenstern Avatar

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Den einzelnen Kapiteln sind Farben vorangestellt - blutrot, kreideweiß, altgold, betongrau, stahlblau ... Ein buntes Kaleidoskop tut sich auf - in der griesen (grauen) Gegend nahe der Elbe und den weiteren Orten, in die es die Personen verschlägt. Der Roman umspannt eine wirklich lange Zeitdauer von 1967 über 1989, wo sich mit der Wende vieles ändert, bis zum Jahr 2010. In ruhigem Erzählstil entwickelt sich die Geschichte zweier Dorfkinder - Andi und Jule.
Im Verlauf des Buchs erfährt man, was das Leben in der damaligen DDR für Heranwachsende bedeutete, FDJ-Hemden, Pionierhalstücher, Lehre und drei Jahre Wehrdienst bei der NVA machen, bevor man für das Studium zugelassen wird - außer wenn die Eltern Beziehungen zu wichtigen Menschen haben ... Der bodenständige Andi geht diesen Weg, aber Jule zieht es in die weite Welt, auf der Suche nach ihrem Vater. In Rückblenden wird später erst klar, wie es zu der Situation kommt, wie die Eltern von Jule zueinander gefunden haben und wieder getrennt wurden - Ruth, die dem Ruf des Herzens folgt ist und eine dem Vater genehme Verbindung sausen lässt, und Tom, der als Fotograf in den Westen reisen will, aber inhaftiert wird.
Ziemlich unwahrscheinliche Geschichte - dass sich Menschen nach jahrelanger Suche doch nicht treffen und dass man andererseits, ohne lange gesucht zu haben, jemanden wiederfindet. Man wünscht dem jungen Paar doch ein Happy End, aber ...
Trotz einiger etwas langatmiger Beschreibungen ist dieser Roman angenehm zu lesen.