Ein Buch fürs Herz!
„Was du siehst“ war wirklich mal ein Buch fürs Herz.
Laura Maaß verwebt die Geschichte mehrerer Generationen miteinander und beginnt 1967 als Ruth, hochschwanger und von ihrem Freund scheinbar verlassen, Ost-Berlin verlassen muss und Zuflucht in einem kleinen Dorf nahe der Elbe findet - alles von ihrem Vater arrangiert. Die Erzählung setzt sich in den folgenden Generationen fort. Ruths Tochter Jule wächst zusammen mit Andi, dem Sohn von ihrer Freundin Hannah, auf.
Was zunächst eine unbeschwerte Freundschaft zwischen Kindern ist, entwickelt sich im Jugendalter zu einer ersten Liebe. Neben den Hauptfiguren spielen auch andere Bewohner:innen des Dorfes eine Rolle, so dass die Haupthandlung in ein wirklich gutes und glaubhaftes Netz von Beziehungen eingebettet ist, was der Geschichte zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Immer wieder zieht sich das Spiel „Ich seh’ was, was du nicht siehst“ wie ein roter Faden durch die Handlung, fast wie ein Leitmotiv, das das Sehen und Wahrnehmen als zentrales Thema hervorhebt. Auch die Kapitelüberschriften sind darauf aufgebaut.
Laura Maaß erzählt diese Geschichte wirklich sehr ruhig und unaufgeregt und das mit einer sehr klaren Sprache, die wenig Raum für Interpretationen lässt, fast schon pragmatisch ist und immer wieder poetische Momente hat. Was aber sehr besonders war, dass sie mit der klaren Sprache viele Schattierungen schafft, in dem sie Gesten und kleine Momente beschreibt, die letzten Endes die ganze emotionale Tiefe bringen.
Der historische Hintergrund (Mauerfall und Wiedervereinigung) ist hier eine zusätzlich prägende Erfahrung für die Figuren in der Geschichte, die Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat aufwirft und gleichzeitig auf die Handlung Einfluss nimmt. Insgesamt empfand ich das Buch als sehr nahegehend - ich war emotional oft sehr stark berührt, weil das Fühlen der Handelnden so stark rüberkommt.
„Was du siehst“ ist deshalb für mich weit mehr als eine bloße Liebesgeschichte. Es ist eine Reflexion über das Leben, über Freundschaft, über Verluste und Neuanfänge und den kräfteraubenden Versuch, inmitten von Brüchen und Unwegsamkeiten seinen Platz in der Welt zu finden. Diese Geschichte ist ganz warmherzig und schenkt einem einfach ein schönes Lesevergnügen, bei dem man am Ende sicherlich ein kleines Tränchen der Rührung vergießen muss. Mir ging es jedenfalls so.
Laura Maaß verwebt die Geschichte mehrerer Generationen miteinander und beginnt 1967 als Ruth, hochschwanger und von ihrem Freund scheinbar verlassen, Ost-Berlin verlassen muss und Zuflucht in einem kleinen Dorf nahe der Elbe findet - alles von ihrem Vater arrangiert. Die Erzählung setzt sich in den folgenden Generationen fort. Ruths Tochter Jule wächst zusammen mit Andi, dem Sohn von ihrer Freundin Hannah, auf.
Was zunächst eine unbeschwerte Freundschaft zwischen Kindern ist, entwickelt sich im Jugendalter zu einer ersten Liebe. Neben den Hauptfiguren spielen auch andere Bewohner:innen des Dorfes eine Rolle, so dass die Haupthandlung in ein wirklich gutes und glaubhaftes Netz von Beziehungen eingebettet ist, was der Geschichte zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Immer wieder zieht sich das Spiel „Ich seh’ was, was du nicht siehst“ wie ein roter Faden durch die Handlung, fast wie ein Leitmotiv, das das Sehen und Wahrnehmen als zentrales Thema hervorhebt. Auch die Kapitelüberschriften sind darauf aufgebaut.
Laura Maaß erzählt diese Geschichte wirklich sehr ruhig und unaufgeregt und das mit einer sehr klaren Sprache, die wenig Raum für Interpretationen lässt, fast schon pragmatisch ist und immer wieder poetische Momente hat. Was aber sehr besonders war, dass sie mit der klaren Sprache viele Schattierungen schafft, in dem sie Gesten und kleine Momente beschreibt, die letzten Endes die ganze emotionale Tiefe bringen.
Der historische Hintergrund (Mauerfall und Wiedervereinigung) ist hier eine zusätzlich prägende Erfahrung für die Figuren in der Geschichte, die Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat aufwirft und gleichzeitig auf die Handlung Einfluss nimmt. Insgesamt empfand ich das Buch als sehr nahegehend - ich war emotional oft sehr stark berührt, weil das Fühlen der Handelnden so stark rüberkommt.
„Was du siehst“ ist deshalb für mich weit mehr als eine bloße Liebesgeschichte. Es ist eine Reflexion über das Leben, über Freundschaft, über Verluste und Neuanfänge und den kräfteraubenden Versuch, inmitten von Brüchen und Unwegsamkeiten seinen Platz in der Welt zu finden. Diese Geschichte ist ganz warmherzig und schenkt einem einfach ein schönes Lesevergnügen, bei dem man am Ende sicherlich ein kleines Tränchen der Rührung vergießen muss. Mir ging es jedenfalls so.