Eine berührende Geschichte

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leseratte1310 Avatar

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Nachdem ihre große Liebe spurlos verschwunden ist, stellt Ruth fest, dass sie schwanger ist. Sie zieht von Berlin in einen kleinen Ort in Mecklenburg. In Hannah, die ebenfalls schwanger ist, findet sie eine Freundin. Ruths Tochter Jule und Hannahs Sohn Andi wachsen gemeinsam auf. Später verlieben sie sich. Doch dann fällt die Mauer und Jule zieht es hinaus in die Welt, während Andi auf sie wartet.

Dieser Roman beginnt im Jahr 1967, als Ruth feststellt, dass sie schwanger ist und endet im Jahr 2010. Der DDR-Alltag wird gut dargestellt, ebenso auch die Wendezeit, die große Veränderungen mit sich bringt.

Die Charaktere sind lebensnah und individuell dargestellt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber sie stehen zusammen. Jule möchte mehr über ihren Vater wissen. Ruth hatte immer vermutet, dass sich ihre Liebe in den Westen abgesetzt hat. Nach dem Fall der Mauer bekommt Jule einen Hinweis und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater. Der introvertierte Andi bleibt zurück und wartet. Jules Suche dauert Jahre, doch sie und ihr geduldiger Freund bleiben über ihr Kinderspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ verbunden. Besonders gut gefallen hat mir Frieda, die für die Kinder immer ein Ruhepol ist.

Das Ende hat mich überrascht, aber dazu will ich nichts verraten.

Es ist ein leiser, tiefgründiger und ergreifender Roman über Verlust und Liebe, der mir sehr gut gefallen hat.