Erstling
Dieses literarische Debüt verdient es, genauer betrachtet zu werden.
Zunächst einmal sticht ins Auge, wie zielstrebig die Autorin ihre Leser durch die verschiedenen Stadien der Geschichte der DDR lotst. Viele Merkmale des Alltags, der Lebensgestaltung der Bewohner kommen zum Tragen. Von wenigen Zeitsprüngen abgesehen, lässt sich das Schicksal ihrer Figuren problemlos mit dem unmerklichen Wandel der Lebensformen verknüpfen. Einerseits wird ihre Sympathie mit ihren Charakteren überaus deutlich, jedoch muss kritisch angemerkt werden, dass diese doch recht profilarm bleiben, die Zeichnung weitgehend einem Schwarz-Weiß-Schema verhaftet sind.
Der kritische Leser mag es als problematisch ansehen, dass im gesamten Roman die Stimmung der Nostalgie vorherrscht. Allein der erst kurz vor dem Ende des Romans in Person auftauchende Großvater lässt sich als Außenseiter der sozialistischen Gesellschaft ausmachen, sein Sohn, ebenfalls nur mit einer Gastrolle in der Handlung bedacht, wird zum Opfer des Systems, was aber nur mit einem Streiflicht bedacht wird. Ein paar Nebenfiguren firmieren als ausgesprochene Unsympathen. Das restliche Personal: Sympathieträger.
Die deutlichste Kritik muss allerdings gegenüber dem Sprachgestus der Autorin formuliert werden: wenig individuell im Ausdruck, bemüht und beflissen in der Diktion, lässt der Roman leider einen dezidierten Gestaltungswillen vermissen. Es werden entschieden zu viele sprachliche Stereotypen bemüht. Es ist der jungen Autorin zu wünschen, dass es ihr in der Zukunft gelingt, ihr offenkundiges Interesse am Stoff sprachlich ambitionierter zu gestalten.
Zunächst einmal sticht ins Auge, wie zielstrebig die Autorin ihre Leser durch die verschiedenen Stadien der Geschichte der DDR lotst. Viele Merkmale des Alltags, der Lebensgestaltung der Bewohner kommen zum Tragen. Von wenigen Zeitsprüngen abgesehen, lässt sich das Schicksal ihrer Figuren problemlos mit dem unmerklichen Wandel der Lebensformen verknüpfen. Einerseits wird ihre Sympathie mit ihren Charakteren überaus deutlich, jedoch muss kritisch angemerkt werden, dass diese doch recht profilarm bleiben, die Zeichnung weitgehend einem Schwarz-Weiß-Schema verhaftet sind.
Der kritische Leser mag es als problematisch ansehen, dass im gesamten Roman die Stimmung der Nostalgie vorherrscht. Allein der erst kurz vor dem Ende des Romans in Person auftauchende Großvater lässt sich als Außenseiter der sozialistischen Gesellschaft ausmachen, sein Sohn, ebenfalls nur mit einer Gastrolle in der Handlung bedacht, wird zum Opfer des Systems, was aber nur mit einem Streiflicht bedacht wird. Ein paar Nebenfiguren firmieren als ausgesprochene Unsympathen. Das restliche Personal: Sympathieträger.
Die deutlichste Kritik muss allerdings gegenüber dem Sprachgestus der Autorin formuliert werden: wenig individuell im Ausdruck, bemüht und beflissen in der Diktion, lässt der Roman leider einen dezidierten Gestaltungswillen vermissen. Es werden entschieden zu viele sprachliche Stereotypen bemüht. Es ist der jungen Autorin zu wünschen, dass es ihr in der Zukunft gelingt, ihr offenkundiges Interesse am Stoff sprachlich ambitionierter zu gestalten.