Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist bunt - wie das Leben!

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theso Avatar

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Laura Maaß beschreibt in ihrem Buch „Was Du siehst“ einfühlsam die Liebesgeschichte von Andi & Jule, sowie deren Eltern Hannah & Heinrich, Ruth & Tom sowie der Ziehoma Frieda & Arthur. Aber es ist viel mehr als eine Liebesgeschichte, es ist auch das Portrait einer Zeit, angesiedelt ist die Geschichte in der DDR sowie Wendezeit.
Das Cover ist sehr künstlerisch gestaltet und gibt bereits einen atmosphärischen Ausblick auf den Spielort der Handlung, ohne bereits zu viel vorwegzunehmen.
Maaß versteht es durch die Beschreibung der Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonist:innen, die Charaktere klar zu zeichnen, sodass Lesende sich mit diesen verbunden fühlen. Ihre Charaktere haben dabei auch Charakter, die Autorin beschreibt sie in ihren Eigenheiten und stellt mit einem Feingefühl ihre Liebenswürdigkeit heraus. Manchmal wäre nur eine stringentere Betrachtung eines Charakters angenehmer für das Eintauchen in die Geschichte und den Lesefluss gewesen, als das Springen zwischen den Personen innerhalb eines Kapitels.
Die Autorin nutzt als Stilelemente oft Wiederholungen, was für mich den Lesefluss manchmal ein bisschen ermüdend gemacht hat, aber das ist definitiv Geschmackssache. Es bewirkt jedoch die Verdeutlichung, wie alles zusammenhängt im Leben der Protagonist:innen und spannt einen Bogen über die Erzähldauer.
Alles in allem ist „Was Du siehst“ ein feinfühliges Buch über die Liebe und stellt heraus wie wichtig familiärer Zusammenhalt und das Kennen der eigenen Wurzeln sind.
Eine Leseempfehlung für alle, die gerne Familienromane lesen, die ans Herz gehen.