Sehr berührendes und rundum gelungenes Debüt

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adore66 Avatar

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"Was du siehst" ist der Debüt-Roman von Laura Maaß. Er spielt in der sogenannten Griese Gegend an der Elbe. Sehr detailliert und liebevoll beschreibt die Autorin die Gegend und die Charaktere dieses Romans.

Die Hauptpersonen sind Andi und Jule, die seit ihrer Kindheit in einem Dorf in der Griese Gegend befreundet sind, aber auch ihre Familien und einige andere Dorfbewohner spielen eine große Rolle.

Andis Eltern stammen aus diesem Dorf, aber Jules Mutter ist erst im Jahr 1967 aus Ost-Berlin zugezogen, nachdem sie schwanger war und von ihrem Freund unter mysteriösen Umständen verlassen wurde, und ihr Vater sie nicht mehr bei sich aufnehmen wollte.

Der Roman spielt zu verschiedenen Zeiten, von 1967 bis heute, und wir tauchen nicht nur in das Leben der Menschen in dem Dorf ein, sondern auch in die deutsch-deutsche Geschichte vor der Wende.

Das Buch hat mich schon ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Die Handlung ist leise und sehr tiefgründig, und die Autorin hat es geschafft, allen ihren Darstellern eine Seele einzuhauchen, so dass ich mich mittendrin gefühlt habe und den Charakter jeder einzelnen Person nachfühlen konnte. Ich habe mich mitgefreut und in traurigen Situationen richtig mitgelitten. Alle Personen sind sehr positiv gezeichnet und wirken äußerst sympathisch - das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

Gegen Ende des Buches wird es richtig spannend und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Ich konnte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen und bin immer noch total fasziniert davon, was alles in den letzten Jahre passiert ist und welche unerwarteten Wendungen aufgetaucht sind.

Dieses Buch ist für mich das absolute Highlight dieses Jahres. Ich würde gerne noch mehr solcher Bücher von der Autorin lesen und kann den Roman nur wärmstens weiterempfehlen!